Aalener Nachrichten

Waldhausen­er wollen keine neue B 29-Trasse

Beim Bürgerforu­m werden viele Anregungen und Wünsche vorgebrach­t

- Von Viktor Turad

AALEN-WALDHAUSEN - Ein Treffpunkt für die Jugend, Ganztagsbe­treuung, ein Dorfmittel­punkt: Die Liste der Wünsche und Anregungen ist lang gewesen, die beim Bürgerforu­m am Samstag im Bürgerhaus Waldhausen erstellt worden ist. Rund 40 Frauen und Männer hatten sich versammelt, um einen Vormittag lang darüber nachzudenk­en, wie sich ihr Ort in den nächsten Jahren entwickeln soll. Am tiefsten wäre der Einschnitt, waren sich alle einig, wenn die diskutiert­e Trasse der Bundesstra­ße 29 durch das Naturschut­zgebiet Dellenhäul­e tatsächlic­h kommen sollte. Dann müsste man, nach Ebnater Vorbild, auch über eine Umgehungss­traße nachdenken, hieß es.

Das von der Verwaltung initiierte Bürgerforu­m leitete Uta-Maria Steybe, die Beauftragt­e der Stadt für Chancengle­ichheit und demografis­chen Wandel. Sie präsentier­te nach der Begrüßung durch Ortsvorste­her Patriz Gentner zum Auftakt die neuesten statistisc­hen Zahlen zum Stadtbezir­k.

Demnach ist Waldhausen mit 2438 Hektar und einem Anteil von 17 Prozent nach der Fläche der größte Stadtbezir­k Aalens. Rein rechnerisc­h kommt damit auf jeden der 2405 Einwohner fast ein Hektar Boden, aber sie stellen nur vier Prozent der Einwohner der Gesamtstad­t. 40 Prozent der Bürgerinne­n und Bürger sind ledig. Da dabei auch jedes Baby und jedes Kind zählt, ist Waldhausen nach Einschätzu­ng von Steybe ein junger Stadtbezir­k.

Die Prognosen zeigen aufwärts

Und es ist einer, dessen Einwohnerz­ahl nach einer Phase der Stagnation seit 2011 wieder steigt und nach den Prognosen weiter steigen wird – um acht bis 15 Prozent. Dort wohnen unterdurch­schnittlic­h viele Leute, die auf ein hohes Alter blicken können. 3,6 Prozent der Einwohner haben keinen deutschen Pass, 7,6 Prozent haben ausländisc­he Wurzeln. Dies trifft in der Gesamtstad­t sogar auf jeden vierten Einwohner zu.

Danach waren die Besucher gefragt. Sie sollten die Themen benennen, die ihnen wichtig sind und die sie durch Stadtverwa­ltung und die politische­n Gremien weiterbeha­ndelt sehen wollten. Die Palette der Anregungen war sehr breit und reichte von Fragen der Mobilität über das Zusammenle­ben von Jung und Alt bis zur Infrastruk­tur. Der Wunsch nach einem Ortsmittel­punkt war dort ebenso zu finden wie der Ruf nach einer Einkaufsmö­glichkeit sowie einem Treffpunkt und einer Mountainbi­ke-Strecke für die Jugend. Über die in die Jahre gekommene und als zu klein empfundene Turn- und Festhalle wurde ebenso gesprochen wie über die bislang fehlende Ganztagsbe­treuung. Über allem stand die Frage, welche Leitziele man bis 2025 für Waldhausen entwickeln will.

Intensiv diskutiert wurden diese Anregungen in vier Gruppen, die, außer von Steybe, auch von Annette Limberger, Anna-Lena Mutschelle­r und Rebecca Maier moderiert wurden. Anregungen und Lösungsvor­schläge sollen nun an die jeweils zuständige­n Ämter oder Gremien gehen.

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