Waldhausener wollen keine neue B 29-Trasse
Beim Bürgerforum werden viele Anregungen und Wünsche vorgebracht
AALEN-WALDHAUSEN - Ein Treffpunkt für die Jugend, Ganztagsbetreuung, ein Dorfmittelpunkt: Die Liste der Wünsche und Anregungen ist lang gewesen, die beim Bürgerforum am Samstag im Bürgerhaus Waldhausen erstellt worden ist. Rund 40 Frauen und Männer hatten sich versammelt, um einen Vormittag lang darüber nachzudenken, wie sich ihr Ort in den nächsten Jahren entwickeln soll. Am tiefsten wäre der Einschnitt, waren sich alle einig, wenn die diskutierte Trasse der Bundesstraße 29 durch das Naturschutzgebiet Dellenhäule tatsächlich kommen sollte. Dann müsste man, nach Ebnater Vorbild, auch über eine Umgehungsstraße nachdenken, hieß es.
Das von der Verwaltung initiierte Bürgerforum leitete Uta-Maria Steybe, die Beauftragte der Stadt für Chancengleichheit und demografischen Wandel. Sie präsentierte nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Patriz Gentner zum Auftakt die neuesten statistischen Zahlen zum Stadtbezirk.
Demnach ist Waldhausen mit 2438 Hektar und einem Anteil von 17 Prozent nach der Fläche der größte Stadtbezirk Aalens. Rein rechnerisch kommt damit auf jeden der 2405 Einwohner fast ein Hektar Boden, aber sie stellen nur vier Prozent der Einwohner der Gesamtstadt. 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind ledig. Da dabei auch jedes Baby und jedes Kind zählt, ist Waldhausen nach Einschätzung von Steybe ein junger Stadtbezirk.
Die Prognosen zeigen aufwärts
Und es ist einer, dessen Einwohnerzahl nach einer Phase der Stagnation seit 2011 wieder steigt und nach den Prognosen weiter steigen wird – um acht bis 15 Prozent. Dort wohnen unterdurchschnittlich viele Leute, die auf ein hohes Alter blicken können. 3,6 Prozent der Einwohner haben keinen deutschen Pass, 7,6 Prozent haben ausländische Wurzeln. Dies trifft in der Gesamtstadt sogar auf jeden vierten Einwohner zu.
Danach waren die Besucher gefragt. Sie sollten die Themen benennen, die ihnen wichtig sind und die sie durch Stadtverwaltung und die politischen Gremien weiterbehandelt sehen wollten. Die Palette der Anregungen war sehr breit und reichte von Fragen der Mobilität über das Zusammenleben von Jung und Alt bis zur Infrastruktur. Der Wunsch nach einem Ortsmittelpunkt war dort ebenso zu finden wie der Ruf nach einer Einkaufsmöglichkeit sowie einem Treffpunkt und einer Mountainbike-Strecke für die Jugend. Über die in die Jahre gekommene und als zu klein empfundene Turn- und Festhalle wurde ebenso gesprochen wie über die bislang fehlende Ganztagsbetreuung. Über allem stand die Frage, welche Leitziele man bis 2025 für Waldhausen entwickeln will.
Intensiv diskutiert wurden diese Anregungen in vier Gruppen, die, außer von Steybe, auch von Annette Limberger, Anna-Lena Mutscheller und Rebecca Maier moderiert wurden. Anregungen und Lösungsvorschläge sollen nun an die jeweils zuständigen Ämter oder Gremien gehen.