Grandiose Prunksitzung der Schlaggawäscher
Die Oberkochener Narren feierten in der Dreißentalhalle den 44. Geburtstag ihrer Zunft – Brauchtumsaufführung erinnert an die historischen Wurzeln
OBERKOCHEN - Mit einer grandiosen Prunksitzung in der voll besetzten Dreißentalhalle hat die Narrenzunft Schlaggawäscher am Samstag ihren 44. Geburtstag gefeiert. Nach dem flotten Einmarsch der Aktiven bot sich dem fantasievoll kostümierten närrischen Volk im Saal ein farbenprächtiges Bild auf der Bühne.
Über allem thronten die elf schönsten Männer von Oberkochen, der Elferrat mit seinem Sitzungspräsidenten Uwe Paap. Andreas Kieninger, Präsident der Schlaggawäscher, konnte neben zahlreichen Ehrengästen auch befreundete närrische Delegationen aus dem Umland begrüßen wie etwa die Röhlinger Sechta Narren, die Faschingsfreunde aus Kösingen, die Fachsenfelder Schlosshexen und eine Abordnung der Guggenmusik Schwobagwitter aus Unterkochen.
Die Initiative zur Gründung der Narrenzunft Oberkochen (NZO) kam, so Kieninger, im Jahr 1973 aus den Reihen der Altersgenossen des Jahrgangs 1938. Mittlerweile sei die NZO die größte Narrenzunft im Ostalbkreis.
An die historischen Wurzeln der Schlaggawäscher erinnerte die Brauchtumsaufführung am Beginn des Programms. Die Schlaggawäscher wuschen die Schlacke, ein Abfallprodukt bei der Eisengewinnung, im Kocher und die Maskengruppe des Bilzhannes, eine historische Oberkochener Figur, tummelte sich im dunklen Wald unterhalb des Volkmarsberges. Nach diesem eher mystischen Auftakt präsentierten sich in den nächsten vier Stunden die verschiedenen Garden und Gruppen der Schlaggawäscher in einem unglaublich vielseitigen, farbenprächtigen und kreativen Programm mit zahlreichen Höhepunkten. Einer davon waren die Büttenreden von Valentin und Walter Hausmann.
Valentin erntete Lacher und Raketen mit seinen Betrachtungen über die peinlichen Eltern. Beispiel: Vater und Sohn gehen in die Wilhelma. Vater: „Guck mal, so ein hässlicher Gorilla im Käfig!“Sohn: „Papa, komm weiter, wir sind doch erst an der Kasse!“Walter Hausmann berichtete humorvoll unter dem Motto „Doch älles isch bloß halb so schlemm – solang mer noch am Läba senn“über seine Erfahrungen aus dem Krankenhaus. Ähnlichkeiten aus dem wirklichen Leben waren reiner Zufall.
Die Blue Women Group, auch bekannt als die Oberkochener Marktweiber, nahmen das Geschehen im Städtle gewohnt scharfzüngig auf die Schippe, das Männerballett rettete am Strand von Palm Beach jede Menge Nichtschwimmer und die Kalkstoigugga aus Neresheim ließen mit ihrer schlagkräftigen Guggenmusik die Halle erbeben.
Mit dem goldenen Gardeorden des Landesverbands Württembergischer Karnevalsvereine wurden im Rahmen der Prunksitzung Laura Schneider, Victoria Hausmann, Gloria Hausmann, Alicia Pötzsch, Sabrina Gühna und Marina Kröhl ausgezeichnet.