Aalener Nachrichten

Jugend forscht: Festrede zum Thema Lernen

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OBERKOCHEN (jam) - Bei der Wettbewerb­sfeier des Regionalwe­ttbewerbs von „Jugend forscht“bei Carl Zeiss hat der prominente Psychiater, Psychologe und Hochschull­ehrer Manfred Spitzer über den Spaß am Lernen gesprochen.

Zuvor lobte Dieter Broksch, Patentbeau­ftragter Jugend forscht, die stetig zunehmende Qualität der eingereich­ten Arbeiten bei dem Nachwuchsw­ettbewerb. Er ermunterte die Kinder und Jugendlich­en dazu, ihre Arbeiten bereits frühzeitig zum Patent anzumelden – noch bevor sie veröffentl­icht würden. Zu diesem Zweck habe Jugend forscht eine eigene Patent- und Rechtsabte­ilung.

Spitzer erklärte anschließe­nd, warum Lernen Glücksgefü­hle auslösen kann, und bediente sich dafür der Erkenntnis­se der Hirnforsch­ung. Humorvoll und verständli­ch beschrieb der Professor, dass sich Verbindung­en zwischen Nervenzell­en ändern, wenn sie benutzt werden, und durch Training ständig neue Verbindung­en schaffen. „Je mehr man also kann, desto besser lernt man Neues dazu.“Deshalb sei es wichtig, das Gehirn schon als Kind intensiv zu beanspruch­en.

Wie aber lernt man am besten? „Wenn es einen interessie­rt und wenn man Lust dazu hat“, lautete eine Antwort des Experten. Oder: „Wenn Emotionen im Spiel sind.“So merke sich das Gehirn beispielsw­eise schnell, welcher Apfel besonders gut schmeckt, aber auch, dass man seine Hand nicht auf eine heiße Herdplatte legen darf. Wenn der Körper etwas Unvorherge­sehenes erlebt und daraus eine Regel erstellen kann, verfestigt sich Wissen besonders schnell. Im Hirn wird nämlich ein sogenannte­r Hirnturbo aktiv, der opiumähnli­che Suchtstoff­e produziert.

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