Aalener Nachrichten

Das lange Warten hat ein Ende

Simon Schempp gewinnt Massenstar­t-Gold, seine erste WM-Einzelmeda­ille

- FOTO: IMAGO

Endlich ganz oben: Weltmeiste­r Simon Schempp. HOCHFILZEN (SID/dpa/sz) - Als Simon Schempp sein WM-Trauma besiegt und sich zum Biathlon-Weltmeiste­r gekrönt hatte, bedankte er sich vor laufender TV-Kamera. „Thomas, deine SMS hat mir geholfen“, sagte der Uhinger an die Adresse seines Mentaltrai­ners Thomas Baschab. „Jedes Mal, wenn ich sie durchgeles­en habe, ist das Lächeln zurückgeko­mmen. Da bin ich wirklich vom Kopf her noch einmal frischer in das Rennen gegangen.“Und Massenstar­t-Weltmeiste­r geworden.

Schon lange vor der Ziellinie warf der 28-Jährige Kusshände ins Hochfilzen­er Publikum, dann schrie er seine Freude hinaus. „Endlich hat es gereicht. Das ist eine große Erlösung. Ich bin stolz auf mich“, sagte er. Nach einer Biathlon-Gala ohne einen Fehlschuss gewann Schempp mit neun Sekunden Vorsprung vor dem Norweger Johannes Thingnes Bö; eine weitere Sekunde lag er vor dem Österreich­er Simon Eder. Glückstrah­lend sagte er später: „Auf diesen Tag habe ich lange gewartet.“

Auch Bundestrai­ner Mark Kirchner war hin und weg: „Er hat es allen Kritikern endgültig gezeigt, dass er auch bei der WM ein Siegläufer sein kann.“Berührt war auch Co-Trainer Andreas Stitzl, bei dem Simon Schempp in Ruhpolding, seiner Wahlheimat, trainiert: „Ich bin selten sprachlos. Aber nun haben wir vier Weltmeiste­r im Team.“

Schempp ist seit Jahren der beste deutsche Skijäger. Mit nun zwölf Weltcupsie­gen hat er mehr als seine Teamkolleg­en Arnd Peiffer (sieben), Erik Lesser (zwei) und Benedikt Doll (einen) zusammen. Einzel-Weltmeiste­r aber war bis Sonntag nicht er – das waren die drei anderen: Peiffer 2011 im Sprint, Lesser 2015 in der Verfolgung und Doll vor Wochenfris­t im Sprint.

Jeder hatte Simon Schempp, immerhin schon mit acht Staffelmed­aillen dekoriert, auf die fehlende WMEinzelme­daille angesproch­en. „Natürlich hing mir das nach – ist doch logisch.“Gezweifelt, sagte Simon Schempp dann noch, habe er aber „nicht wirklich. Ich wusste, dass es irgendwann einmal aufgehen würde.“

Irgendwann war jetzt.

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