Aalener Nachrichten

Häfler Liebesbeku­ndungen

Friedrichs­hafen schlägt Rhein-Main mit 3:0 – Trainer Vital Heynen wird gefeiert und will bleiben

- Von Filippo Cataldo

FRIEDRICHS­HAFEN - Wenn Vital Heynen im sogenannte­n Tunnel, der außerhalb der Sportwelt mit total fokussiert beschriebe­n werden kann, ist, dann ist er im Tunnel. Dann schafft der Trainer des VfB Friedrichs­hafen es höchstens noch während des Einschlage­ns seiner Mannschaft seinem Nachfolger als Volleyball-Bundestrai­ner Andrea Giani, der am Sonntag zu Gast in der ZFArena war, Hallo zu sagen. Doch die Plakate, die ein paar Fans vom Balkon herunterge­hängt haben, die sieht Heynen nicht, wenn er im Tunnel ist. Selbst dann nicht, wenn auf diesen Plakaten groß sein Name zu lesen ist und es sich bei diesen Transparen­ten um wahre Liebesbeku­ndungen handelt. „Ohne Heynen – Ohne Fans“, stand etwa auf einem dieser Plakate. Oder auch: „Wollen wir Erfolge haben, niemals ohne Heynen planen“. Oder: „Genial Vital“. Und, besonders lyrisch wertvoll: „Nur der VfB mit Heynen, und die Sonne wird für alle weitersche­inen.“

So geriet die Partie der Häfler gegen die United Volley Rhein-Main schon zur Demonstrat­ion für den Trainer, ehe die Mannschaft des Bundesliga-Tabellenfü­hrers die Hessen supersouve­rän mit 3:0 (25:20, 25:15, 25:22) geschlagen hatte und nun beste Chancen hat, die Vorrunde bei nur noch zwei zu spielenden Partien als Erste zu beenden.

Rund sechs Monate arbeitet Heynen nun am Bodensee. Obwohl die junge Mannschaft die sportliche­n Erwartunge­n bisher mehr als übererfüll­t hat, rumorte es zuletzt merklich zwischen Heynen und den Verantwort­lichen des Clubs um Geschäftsf­ührer Sebastian Schmidt. Der Trainer, dem es nicht schnell genug gehen kann mit Veränderun­gen aller Art und der sich gerne auch in Bereiche einmischt, die gemeinhin nicht als Kernkompet­enzen eines Trainers gelten, etwa die Vermarktun­g oder Sponsorenb­etreuung, dachte sogar schon darüber nach, seinen Vertrag nach dieser Saison aufzulösen. Doch mittlerwei­le scheinen sich die Parteien wieder etwas angenähert zu haben. „Man redet miteinande­r. Das ist wichtig“, hat etwa auch Kapitän Simon Tischer erkannt. Und Heynen sagte am Sonntag: „Es bewegt sich was. Momentan hege ich überhaupt keine Abschiedsg­edanken.“

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FOTO: KRAM Vor dem Spiel demonstrie­rten Fans mit Plakaten für Heynen.

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