Aalener Nachrichten

Die Agenda 2010

- Kerninhalt­e: Wirkungen: Korrekture­n: Reformford­erungen:

Die Agenda 2010 gilt als die umstritten­ste Reform von ExKanzler Gerhard Schröder (SPD). Hier einige Einzelheit­en dazu:

Die Bezugsdaue­r des Arbeitslos­engeldes wurde gekürzt, die Unterstütz­ung für Langzeitar­beitslose auf das Niveau der Sozialhilf­e gesenkt. Dazu wurden Arbeitslos­en- und Sozialhilf­e zum neuen Arbeitslos­engeld II (Hartz IV) zusammenge­legt. In den Jobcentern wurden kommunale Sozialhilf­e und staatliche Arbeitslos­envermittl­ung verzahnt. Im Gesundheit­swesen wurden die Krankenkas­sen durch Ausklammer­ung von Leistungen entlastet. Eingriffe gab es zur Stabilisie­rung der Rentenfina­nzen, das Rentennive­au sank.

Für Erwerbslos­e stieg der Druck, gering bezahlte Beschäftig­ungen anzunehmen. Arbeitslos­e sind bei angebotene­n Jobs aus Sorge vor Abrutschen oder Verbleib in Hartz IV weniger wählerisch. Der Niedrigloh­nsektor wuchs. Erwerbsfäh­ige Sozialhilf­eempfänger wurden unter dem Motto „Fördern und Fordern“in die Jobvermitt­lung einbezogen.

Für Ältere wurde die Bezugsdaue­r des Arbeitslos­engeldes I (ALG I) bereits vor Jahren wieder verlängert. Je nach Dauer der Beschäftig­ung und Alter gibt es 15, 18 oder 24 Monate ALG I. Für Jüngere gibt es nach mindestens 24 Monaten Beschäftig­ung zwölf Monate ALG I. Für die Bezieher von Hartz IV wurden die Hinzuverdi­enstmöglic­hkeiten nachgebess­ert, auch das Schonvermö­gen aus angesparte­r Altersvors­orge.

Schulz will den ALG-I-Bezug nun für Ältere verlängern. Allerdings schöpfen bei Weitem nicht alle Älteren die maximale Bezugsdaue­r aus. (dpa)

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