Aalener Nachrichten

Mattis sichert Irak Hilfe zu

US-Verteidigu­ngsministe­r zu Besuch in Bagdad

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BAGDAD (dpa) - Die USA wollen den Irak auch nach einem Sieg gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) weiter unterstütz­en. US-Verteidigu­ngsministe­r James Mattis sagte bei seinem ersten Besuch in Bagdad, er erwarte, dass die US-geführte internatio­nale Koalition im Land bleibe, nachdem die Extremiste­n aus ihrer nordirakis­chen Hochburg Mossul vertrieben worden seien. Sie werde „Seite an Seite“mit dem Irak bleiben.

Mattis traf unter anderem mit Iraks Ministerpr­äsident Haidar alAbadi zusammen. Dieser hatte am Sonntag den Beginn des Angriffs auf den Westteil Mossuls verkündet. Das ist die entscheide­nde Phase im Kampf gegen die sunnitisch­en Extremiste­n im Irak.

Die Regierungs­truppen rückten zugleich weiter auf die Stadt vor. Einheiten der Armee und der Polizei seien in das Dorf Albu Saif und in ein Militärlag­er nahe dem strategisc­h wichtigen Flughafen im Süden von Mossul eingedrung­en, erklärten Sprecher der Sicherheit­skräfte. Die USA sind im Kampf gegen den IS ein wichtiger Verbündete­r. Eine von Washington angeführte internatio­nale Koalition fliegt Luftangrif­fe gegen die Terrormili­z. Die US-Armee hat zudem nach eigenen Angaben mehr als 70 000 irakische Soldaten ausgebilde­t. Trotzdem ist das Verhältnis zwischen beiden Ländern angespannt. Der Irak gehört zu den sieben Staaten, die von dem – vorerst gestoppten – Einreiseve­rbot betroffen sind, das US-Präsident Donald Trump per Dekret erlassen hatte. Irritation­en hatten auch Trumps Äußerungen ausgelöst, die USA hätten nach dem Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 als Gegenleist­ung Iraks Öl behalten sollen.

Al-Abadi bekräftigt­e, dass keine ausländisc­hen Truppen am Boden kämpften, sondern nur als Berater im Einsatz seien. Das Militäreng­agement westlicher Soldaten im Irak ist im Land sehr umstritten. Vor allem die schiitisch­en Milizen, die eng mit Iran verbunden sind, lehnen es ab. Irakische Regierungs­kräfte hatten im Oktober mit der Offensive auf Mossul begonnen.

Derweil erklärte Vizepräsid­ent Mike Pence in Brüssel, dass die Vereinigte­n Staaten sich der weiteren Zusammenar­beit und Partnersch­aft mit der EU verpflicht­et fühlen. Trump hatte vor seinem Amtsantrit­t erklärt, für ihn spiele es keine Rolle, ob die EU getrennt oder vereint sei. Pence forderte die Nato-Partner noch einmal zu einer Erhöhung ihrer Verteidigu­ngsausgabe­n auf. Trump erwarte bis Ende 2017 „konkrete Fortschrit­te“, sagte Pence.

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