Varta Consumer Batteries baut Kapazitäten in Dischingen aus
Produktionsvolumen soll nach Unternehmensangaben um 20 Prozent steigen – US-Mutterkonzern legt für 2016 starke Zahlen vor
RAVENSBURG (ben) - Der Batteriehersteller Varta Consumer Batteries baut seine Produktion in Dischingen (Landkreis Heidenheim) aus und investiert am Standort rund 11,3 Millionen Euro. Das teilte das Unternehmen, das seit 2002 zum US-amerikanischen Konzern Spectrum Brands gehört, am Montag mit. Das Unternehmen stellt in dem Werk vor allem klassische Gerätebatterien her und will mit der Investition die Kapazitäten um 20 Prozent steigern.
„Durch die Modernisierung und Erweiterung von zwei Produktionslinien zur Herstellung von AA- und AAA-Batterien wird das Produktionsvolumen auf 1,6 Milliarden Rundzellen jährlich gesteigert“, schreibt Varta. Zudem profitieren nach Firmenangaben die 450 in Dischingen beschäftigten Mitarbeiter, „denn Sonn- und Feitertagsschichten können künftig reduziert werden.“
„Wir legen Wert auf Regionalität und nutzen dabei aber gleichzeitig unsere internationale Konzernmutter“, sagt Varta-Vertriebschef Roland Rösch auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. „In Dischingen fertigen wir unsere Rundzellen für die ganze Welt. Die Werkserweiterung ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und der Region – trotz vermeintlich günstigerer Kostenstrukturen in Fernost.“
Die US-Mutter von Varta Consumer Batteries, Spectrum Brands mit Sitz in Wisconsin, die neben Batterien, Elektrogeräte, Heimtierbedarf, Rasierer und Pflanzenschutzmittel herstellt, setzte im vergangenen Jahr umgerechnet 4,7 Milliarden Euro um. Der operative Gewinn belief sich auf 900 Millionen Euro. Zahlen für den Standort Dischingen nennt Varta nicht, in ganz Europa erwirtschaftet Varta Consumer Batteries einen Umsatz von 275 Millionen Euro.
Die Varta Consumer Batteries Gmbh & Co KG a. A. hat nichts zu tun mit der Varta AG in Ellwangen (Ostalbkreis). Zur Varta AG gehören die Geschäftsbereiche Varta Microbattery GmbH (Produktion von Mikrobatterien und Nickel-Metallhydrid-Knopfzellen für Anwendungen wie Hörgeräte) und die Varta Storage GmbH (Produktion von dezentralen Energiezwischenspeichern). Bis zur Zerschlagung im Jahr 2000 gehörten alle Unternehmen zum traditionsreichen Varta-Konzern.