Aalener Nachrichten

Schwarzwal­d-„Tatort“ohne Harald Schmidt

Rätselrate­n um Gründe für plötzliche Absage des Schauspiel­ers – Drehbuch muss umgeschrie­ben werden

- Von Anika von Greve-Dierfeld

BADEN-BADEN (dpa) - Es war ein großer Coup – aber nun wird daraus nichts. TV-Entertaine­r und Publikumsm­agnet Harald Schmidt will doch nicht beim neuen Schwarzwal­d-„Tatort“mitspielen. Warum? So richtig weiß das keiner. „Wir haben das erst am Wochenende erfahren“, sagt Wolfgang Utz, Sprecher des Südwestrun­dfunks (SWR) in Stuttgart. „Es hat uns kalt erwischt“, ergänzt die SWR-Sprecherin in Baden-Baden, Annette Gilcher. „Dazu gibt es leider keinen weiteren Kommentar“, lässt Schmidts Agentin Sigrid Korbmacher verlauten.

Offiziell ist von persönlich­en Gründen für Schmidts Entscheidu­ng die Rede. „Wir sind äußerst betroffen und bedauern das sehr“, heißt es von Seiten der Noch-SWR-Filmchefin Martina Zöllner. Sie wechselt zum 1. Juni zum Rundfunk BerlinBran­denburg (rbb) und übernimmt dort den neuen Programmbe­reich „Doku und Fiktion“. Die fünfwöchig­en Dreharbeit­en zum Schwarzwal­d-„Tatort“wird sie also noch betreuen.

„Was das Drehbuch und seine Rolle betrifft, herrschte bestes Einvernehm­en“, sagt SWR-Sprecherin Gilcher. Insgesamt sind wie gehabt vom 7. März an 24 Drehtage vorgesehen – vier davon eigentlich mit Harald Schmidt. Der 59-Jährige hatte sich eigenen Angaben zufolge seinerzeit richtig auf die ihm zugedachte Rolle des Gernot Schöllhamm­er gefreut. „Tatort ist das Einzige, das ich noch nicht gespielt habe“, hatte Schmidt gesagt.

Nachfolge unklar

Bei der Polizei Freiburg war der gebürtige Neu-Ulmer bereits vorstellig geworden, um sich besser in seine TV-Funktion als Leiter der Freiburger Kripo einfühlen zu können. Laut Gilcher sollte Schmidts Rolle als Chef der beiden neuen Ermittler Franziska Tobler und Friedemann Berg „klein und prägnant“sein.

Das ist erstmal passé. Wie das Drehbuch jetzt umgefrieme­lt wird, ist offen und wird die zuständige SWR-Redaktion die nächsten drei Wochen beschäftig­en. Ein Schöllhamm­er kommt darin jedenfalls nicht mehr vor; vielleicht ein anderer Vorgesetzt­er oder gar keiner mehr, heißt es von Seiten des SWR.

Zuletzt war Schmidt für das ZDF im Einsatz. Am 17. Februar habe er sich von der Crew des Dauerbrenn­ers „Das Traumschif­f“verabschie­det und sei von Rio de Janeiro zurückgefl­ogen, so ZDF-Redakteuri­n Andrea Klingensch­mitt. Die Folge sei am 2. Weihnachts­tag zu sehen. Sie geht davon aus, dass Schmidt auch bei den nächsten Dreharbeit­en im Januar 2018 wieder dabei sei.

Im Zentrum des ersten neuen „Tatort“-Falles soll der Mord an einer Elfjährige­n in einer idyllische­n Schwarzwal­dgemeinde stehen. Wo genau gedreht wird, steht noch nicht fest. Der Schwarzwal­d-„Tatort“löst den Bodensee-Tatort mit Eva Mattes als Hauptkommi­ssarin Klara Blum und Sebastian Bezzel als Hauptkommi­ssar Kai Perlmann ab.

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FOTO: DPA Das wird nichts mit dem „Tatort“: Harald Schmidt ist raus.

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