Wer falsch sitzt, den bestraft ...
Nein, mit der Fasnet hat dies alles nichts zu tun, vielmehr mit der letzten Sitzung des gemeinderätlichen Technischen Ausschusses in der vergangenen Woche. Norbert Rehm, allseits bekannter Aktiver Bürger und Stadtrat, hält dessen Beschlüsse einmal mehr allesamt für rechtswidrig und droht sogar mit Klage vor dem Verwaltungsgericht. Und warum? Weil er auf dem falschen Platz saß, wie der OB in der Sitzung behauptete. Und weil Rehm das natürlich völlig anders sieht.
Was war geschehen? Unter Verschiedenes hatte sich Rehm aus der zweiten Sitzreihe der Stadträte im großen Sitzungssaal für eine Anfrage zu Wort gemeldet, was ihm Thilo Rentschler verwehrte. Er sitze als einziger nicht ordnungsgemäß auf einem jener Plätze in der ersten Reihe, auf denen nach Beschluss des Ältestenrats bei den Ausschusssitzungen die Mitglieder der Ausschüsse Platz nehmen sollen, erklärte der OB. Rehm blieb beharrlich sitzen, von einem solchen Beschluss des Ältestenrats wisse er nichts. Das Gezerre ging hin und her, und auch das Zureden anderer Ausschussmitglieder konnte ihn nicht bewegen. Rehm blieb sitzen, und der OB ließ ihn nicht zu Wort kommen. Was dann in der nichtöffentlichen Sitzung wohl genauso weitergegangen ist, wie Rehm jetzt in einem dreiseitigen Schreiben an den OB schildert, in dem er diesem die Vorgänge noch einmal um die Ohren haut. Und Rentschler (und vorsorglich auch gleich den Regierungspräsidenten per Durchschlag) dazu auffordert, alle Beschlüsse der Ausschussitzung aufzuheben, weil er seiner Mitwirkungsrechte beraubt und auch sein Abstimmungsverhalten laut Sitzungsprotokoll nicht mitgezählt worden sei. „Sollten Sie beide kein Interesse an der sachgerechten und schnellen Beilegung des Disputs haben, muss ich Klage vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart einreichen“, lässt er am Ende den OB und den Regierungspräsidenten wissen.
Ob beide allerdings noch in der laufenden Kampagne über Rehms Begehren entscheiden, muss bezweifelt werden. Denn schließlich werden am „schmotzigen Donnerstag“in dieser Woche sicher beide von den Narren aus ihren Ämtern gejagt werden. Und dann geht bis Aschermittwoch nix mehr. Wenn’s gut läuft, könnte das Verwaltungsgericht ja genau zur Fasnetskampagne 2017/18 sein Urteil verkünden. Womit alle Läschtermäuler und andere Narren wieder ein Thema hätten ...