Neuer Schwung für Windkraftprojekt
Gutachten erlaubt Erzeugung von erneuerbaren Energien auf dem Pfänderrücken
LINDAU - Fast ein Jahr lang ist es um das geplante Windkraftprojekt auf dem Pfänderrücken ruhig gewesen. Jetzt sind die Anlagen wieder im Gespräch. Deren mögliche Betreiber von der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg melden, dass es ein positives wasserrechtliches Gutachten gibt. Quellen und Wasserspeicher seien von den Plänen nicht betroffen, weshalb sie nun vorangetrieben werden könnten.
Das Projekt in der deutsch-österreichischen Grenzregion ist umstritten. Dies hat mit der Lage des hoch gelegenen potenziellen Bauplatzes zu tun: Die Windräder wären nicht nur aus dem Allgäu, sondern auch aus dem östlichen Bodenseeraum sichtbar – etwa von Friedrichshafen aus.
Höchstens drei Anlagen
Als Standort ist der Bereich des 1069 Meter hohen Hochbergs bei den Vorarlberger Gemeinden Eichenberg und Möggers vorgesehen. Konkrete Überlegungen, dort Windkraftanlagen aufzustellen, gibt es seit vier Jahren. Um wie viele es geht, bleibt unklar. „Höchstens zwei, im Idealfall drei“, sagt Johann Punzenberger, operativer Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie. Ins Auge gefasst sind Anlagen mit jeweils drei Megawatt Leistung und einer Nabenhöhe zwischen 120 und 140 Metern.
„Gegenwärtig geht es darum, Schritt für Schritt die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau zu schaffen“, sagt Punzenberger. Nach dem wasserrechtlichen Gutachten stehe die Sicherung der Zufahrt an. Vor zwei Jahren hatten Wegbesitzer gegen eine anfangs ins Auge gefasste Route ihr Veto eingelegt. „Wir beschäftigen uns jetzt mit einer dritten Variante“, so Punzenberger. Sie führe über einen Forstweg, der ausgebaut werden könne, ist er zuversichtlich.
Punzenbergers Verein ist der Initiator des Projekts. Nach seiner Darstellung sollen die Anlagen eine Art Bürgerkraftwerk sein. So könnten sich daran die Einwohner der umliegenden Orte beteiligen, neben den Bürgern von Möggers und Eichenberg noch jene des angrenzenden bayerischen Marktes Scheidegg. Dessen Bürgermeister Ulrich Pfanner (CSU) betont: „Wir stehen dem Projekt positiv gegenüber.“
Heute gehe es zunächst nur darum, die Voraussetzungen für einen Bau zu schaffen. Ob es wirklich zu einer Umsetzung des Projektes kommen werde, hänge von seiner Wirtschaftlichkeit ab. Sie sei aber momentan wegen der anhaltend niedrigen Margen, die Energieerzeuger beim Stromverkauf erzielen, wohl nicht gegeben. Dies könne jedoch mittelfristig wieder ganz anders sein.