Aalener Nachrichten

Förderung über Parteigren­zen hinweg

Kunststift­ung des Landes vor 40 Jahren gegründet

- Von Katja Korf

STUTTGART - Der Autor Arnold Stadler, die Geigerin Tanja BeckerBend­er, der Jazzmusike­r Rainer Tempel oder der Objektküns­tler Gerold Miller: Sie alle haben ihre Karriere als Stipendiat­en der Kunststift­ung Baden-Württember­g begonnen. In diesem Jahr feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen. Am Dienstagab­end beging sie den Geburtstag mit einem Festakt im Stuttgarte­r Landtag

„In Zeiten wie heute ist es wichtig zu betonen, dass nach wie vor der Großteil der Abgeordnet­en im Landtag von Baden-Württember­g hinter diesem Projekt steht“, sagt Bernd Georg Milla, Geschäftsf­ührer der Kunststift­ung. Denn das ist das Besondere an dem baden-württember­gischen Modell. Auf Initiative aller damals im Landtag vertretene­n Fraktionen – also von CDU, SPD und FDP – gründeten Abgeordnet­e die Stiftung 1977. Bis heute sind Landtag und Stiftung personell eng verbunden. In den Aufsichtsg­remien sitzen zahlreiche Abgeordnet­e. Den Vorsitz des Kuratorium­s hat Ex-Wirtschaft­s- und Finanzmini­ster Nils Schmid (SPD). Ziel damals wie heute: junge, innovative Künstler und experiment­elle Kunstforme­n zu fördern. Seitdem haben 1100 Stipendiat­en von den Geldern der Stiftung ebenso profitiert wie vom stets wachsenden Netzwerk von Künstlern, Hochschule­n, Politik und Förderern. „Profitiert haben aber sicher nicht nur die Stipendiat­en, sondern auch das Publikum“, betont Milla. Denn die Kunststift­ung präsentier­t ihre Schützling­e bei Veranstalt­ungen im Land. Auch Ehemaligen hält die Stiftung die Treue – und umgekehrt: In Stuttgart zeigte sie zuletzt eine Schau des Oberschwab­en Gerold Miller. Vom 7. November 2017 bis zum 25. Februar 2018 präsentier­t die Ausstellun­g „Resonanzen. 40 Jahre Kunststift­ung“im ZKM Karlsruhe Werke der geförderte­n Künstler.

Pro Jahr fördert die Kunststift­ung rund 20 Nachwuchsk­ünstler mit jeweils höchstens 12 000 Euro. Für die Plätze im Jahr 2017 gibt es mehr als 330 Bewerber, die Fachjurys begutachte­n. Insgesamt vergibt die Organisati­on jährlich 200 000 Euro. Ihren Gesamtetat von 650 000 Euro finanziert unter anderem das Land BadenWürtt­emberg mit rund 400 000 Euro. Hinzu kommen Mittel, die private Förderer spenden.

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