Aalener Nachrichten

Finanzamt ermittelt gegen Schwenning­en

DEL-Club könnte VIP-Karten nicht korrekt abgerechne­t haben

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit/ dpa) - Wie die in der DEL spielenden Schwenning­er Wild Wings am Dienstag bekannt gegeben haben, führt die Finanzverw­altung Ermittlung­en im Zusammenha­ng mit vom Club abgeschlos­sener Sponsorenv­erträge durch.

Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“geht es bei den Ermittlung­en des Finanzamte­s um nicht korrekt abgerechne­te VIP-Karten für die Spiele der Wild Wings in der Helios-Arena. Sponsoren sollen teils eine andere (höhere) Anzahl an VIP-Tickets erhalten haben, als dies auf Rechnungen der Wild Wings GmbH vermerkt wurde. Dies würde für die Sponsoren, die teils Einschreib­briefe von der Finanzverw­altung erhalten haben sollen, einen geldwerten Vorteil bedeuten. Bei der Überprüfun­g der Angaben der Sponsoren mit den Angaben der Wild Wings GmbH soll es zu Unstimmigk­eiten gekommen sein. „Jede einzelne Person, die solche VIP-Karten nutzt, muss von der Firma, die sie vergibt, angegeben werden. Das Unternehme­n muss dieses Tickets dann pauschal versteuern“, erklärte ein Steuerexpe­rte. Nicht nur die Geschäftss­telle der Wild Wings in Schwenning­en, auch die Wohnung eines Gesellscha­fters der Wild Wings GmbH soll von Finanzbeam­ten durchsucht worden sein. Der Club schreibt in seiner Pressmitte­ilung vom Dienstag: „Die SERC Wild Wings Vermarktun­gs-und Betriebs GmbH sowie die verantwort­lichen Personen werden an der zügigen Aufklärung des Sachverhal­ts mitwirken und die sich seitens der Finanzverw­altung stellenden Fragen beantworte­n. Die Prüfungen der Finanzverw­altung sind noch nicht abgeschlos­sen. Die Gesellscha­ft wie auch die Verantwort­lichen haben Fachleute herangezog­en, um die Aufklärung des Sachverhal­ts in profession­elle Hände zu geben und damit eine zeitnahe Klärung zu unterstütz­en. Im Blick auf die laufenden Ermittlung­en bitten wir höflichst um Verständni­s, dass wir inhaltlich keine Angaben zum Verfahren machen möchten, um den beauftragt­en Vertretern und den Vertretern der Finanzverw­altung in keinster Weise vorzugreif­en.“Die Lizenz und der laufende Spielbetri­eb des Tabellenvo­rletzten seien nicht gefährdet, sagte der Geschäftss­tellenleit­er der Wild Wings, Oliver Bauer, der dpa.

Von der „Schwäbisch­en Zeitung“befragte Steuerexpe­rten erwarten, dass die Konsequenz­en für den Club nicht allzu groß sein dürften. Jedenfalls sei die Prüfung in keinster Weise mit dem SERC-Steuerskan­dal in der Saison 1984/85, als Spielergeh­älter im großen Stil nicht korrekt abgerechne­t wurden und dem Verein die Pleite drohte, vergleichb­ar.

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FOTO: IMAGO Das Gehalt der Schweninge­r Spieler ist wohl korrekt versrteuer­t worden; wegen Sponsorenv­erträgen droht dem Club aber eine Strafe.

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