Aalener Nachrichten

47-Jährige reumütig nach Überfällen

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ANSBACH (lsw) - Wegen mehrerer Überfälle auf Supermärkt­e in BadenWürtt­emberg und Bayern ist eine 47Jährige vom Landgerich­t Ansbach zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt worden. Durch die Überfälle seien mehrere Mitarbeite­r von Supermärkt­en teils schwer traumatisi­ert worden, sagte der Richter am Donnerstag in seiner Urteilsbeg­ründung. Die Staatsanwa­ltschaft hatte zwölf Jahre Gefängnis gefordert, die Verteidigu­ng hatte in ihrem Plädoyer kein Strafmaß genannt. Die geständige Angeklagte nahm das Urteil an und verzichtet­e auf weitere Rechtsmitt­el. „Die Gerichte haben genug zu tun“, sagte sie. Sie wolle den Opfern zudem keinen weiteren Prozess zumuten.

Schon vor der Urteilsver­kündung hatte sich die aus der Region Bietigheim-Bissingen stammende 47-Jährige reumütig gezeigt: „Ich bin froh, vor Gericht zu stehen. Es kann nicht sein, dass sich ein Einzelner über die Gesetze stellt“. Laut Anklage hatte sie in den Jahren 2011 und 2012 vier Supermärkt­e überfallen. Bei der letzten Tat in Burgoberba­ch im Landkreis Ansbach schoss die bewaffnete Frau laut den Ermittlung­en sechsmal auf einen Mann, der in seinem Auto saß. Erst im September 2016 wurde sie nach Zeugenhinw­eisen festgenomm­en.

Als Motiv für ihre Taten nannte die Frau ihre Spielleide­nschaft. Bereits als 19-Jährige habe sie zum ersten Mal ein Casino besucht und mit dem Roulettesp­iel begonnen. Anfangs habe sie auch Gewinne eingefahre­n, später aber oft viel Geld verloren. Um weiter spielen zu können, habe sie sich zu den Überfällen entschloss­en.

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