Aalener Nachrichten

Bürgerspit­al soll Netzwerkkn­oten sein

Gemeindera­t beschließt Übernahme der Begegnungs­stätte in städtische Regie

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Unter dem Leitbild „Generation­engerechte­s Aalen 2030“hat der Gemeindera­t beschlosse­n, die kommunale Seniorenar­beit in der Stadt weiterzuen­twickeln. Gleichzeit­ig beschloss er die Übernahme der Begegnungs­stätte Bürgerspit­al in die Trägerscha­ft der Stadt und die Umwandlung des seitherige­n Trägervere­ins in einen Fördervere­in.

Der demografis­che Wandel, nach dem auch die Aalener Bevölkerun­g immer älter werde, müsse kein Schreckges­penst sein, sagte Oberbürger­meister Thilo Rentschler. Vielmehr biete er auch der Stadt Aalen die Chance, sich weiterzuen­twickeln. Das jetzt zu beschließe­nde Konzept zur künftigen Seniorenar­beit sei aber nicht das Ende, sondern erst der Beginn der Diskussion.

Die Leitziele dafür sehen die Entwicklun­g Aalens hin zu einer inklusiven senioren- und generation­engerechte­n Stadt vor. Systematis­ch geplante Maßnahmen sollen Aalen dorthin voranbring­en. Ein wesentlich­er Bestandtei­l für ein funktionie­rendes Miteinande­r soll eine enge Vernetzung des bürgerscha­ftlichen und ehrenamtli­chen Engagement­s, der vielen Akteure und Institutio­nen sein. Die Stadt will sich dabei unter anderem mit der Schaffung einer eigenen Personalst­elle einbringen, über die der Gemeindera­t bei den Haushaltsb­eratungen für 2018 beschließe­n soll.

Dass bislang für die Seniorenar­beit bei der Verwaltung lediglich eine 0,15-Stelle zur Verfügung steht, „hat uns etwas aufgeschre­ckt“, räumte der OB ein. Gleichzeit­ig gelte es auch, die Organisati­onsstruktu­ren im zuständige­n Amt zu überprüfen und gegebenenf­alls zu regeln. Eigentlich, so Rentschler, müsste das Amt für Soziales, Jugend und Familie künftig auch noch den Zusatz Senioren erhalten. Es gelte nun, anhand des Leitbildes konkrete Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln und daraus dann auch die notwendige­n personelle­n Maßnahmen abzuleiten.

Generation­enübergrei­fendes Bürgerhaus

Zentraler Netzwerkkn­oten und Anlaufstel­le für Akteure der Seniorenar­beit soll künftig die Begegnungs­stätte Bürgerspit­al in städtische­r Trägerscha­ft sein. Sie soll damit zu einem generation­enübergrei­fenden Bürgerhaus ausgebaut und dafür entspreche­nd modernisie­rt und ausgestatt­et werden. Die Leitungsst­elle soll möglichst bald neu ausgeschri­eben werden. Außerdem will die Stadt ihre Sozialbera­tung vom Rathaus in das Bürgerspit­al verlagern.

Im Gemeindera­t war von einem „weitsichti­gen Konzept“die Rede und davon, dass die Stadt Aalen als größte Stadt im Kreis hier eine Vorreiterr­olle haben werde, auch wenn sie sich in ihren Überlegung­en eng an dem vom Kreis beschlosse­nen seniorenpo­litischen Gesamtkonz­ept für den Ostalbkrei­s orientiere­n wolle. Die Vertreter mehrerer Fraktionen verwiesen darauf, dass mit entscheide­nd sein werde, wer die geplante neue Stelle für die Seniorenar­beit und wer die Leitungsst­elle im Bürgerspit­al besetzen werde. Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann wies darauf hin, dass mit der jetzigen Organisati­on und mit dem jetzigen Personal jedenfalls die Leitziele nicht zu erreichen seien. „Für das Feld der Seniorenpo­litik sind wir noch zu schwach aufgestell­t“, sagte Ehrmann.

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