Bürgermeister erweist sich als Cleverle
Gunter Bühler führt das närrische Volk beim Rathaussturm in die Irre
BOPFINGEN - Endlich: Die Burgnarren aus Flochberg-Schloßberg und die RuHaZu aus Kerkingen schwingen das Zepter im Rathaus von Bopfingen. Aber vor dem närrischen Machwechsel hat sich das närrische Volk ganz schön anstrengen müssen.
Das schöne Wetter hat nicht nur eine ganze Armada von Burgnarren aus Flochberg-Schloßberg, Hästräger der RuHaZu aus Kerkingen und flotte Gardemädchen der beiden Faschingszünfte auf den Marktplatz zum Rathaussturm gelockt. In diesem Jahr war noch mehr verrücktes Faschingsvolk rund um das Rathaus versammelt als sonst. Da konnte ja nichts schiefgehen bei der Machtübernahme. Oder doch?
„Das Rathaus ist unser“, rief Burgnarren-Präsident Wolfgang Holzner siegessicher. Zu siegessicher, wie sich bald herausstellen sollte. Denn Bürgermeister Gunter Bühler, das alte Cleverle, schickte statt seiner einen „Stellvertreter“in den Kampf. Ein roter „Dummy“, der ein Foto mit dem Antlitz von Bühler trug, lächelte den närrischen Truppen entgegen. Fast hätte man meinen können, Bühler mache sich über die Angreifer lustig. Und damit die Verwirrung unter den Rathausstürmlern noch kompletter wurde, versteckte er sich.
Erst nach langem Suchen stöberte das närrische Volk den Schultes, versteckt im Raum mit dem Geschirrspüler, auf. Da zollten selbst Holzner und sein mutiger Faschingskollege und Präsident der RuHaZu aus Kerkingen, Bernhard Müller, dem „ehemaligen“Rathauschef Respekt.
Endlich kommt die U-Bahn
Den konnte sogar die Frage, wann denn endlich die U-Bahn-Verbindung von Flochberg über Bopfingen nach Kerkingen komme, nicht aus der Ruhe bringen. „Die ist doch schon voll im Gange, ihr habt das nur nicht bemerkt“, meinte Bühler und verwies auf die laufenden Bauarbeiten an der Bahnunterführung und die kommenden Bauarbeiten am neuen Kreisverkehr an der B 29.
Na ja, wenn man schon den Bürgermeister nicht reinlegen kann, dann kann man wenigsten mit ihm feiern. Und das taten dann auch alle gemeinsam mit Hingabe.
Als närrische „Eingreifreserve“haben sich die Burgnarren und die RuHaZu die Aalener Fasnachtszunft zum Sauren Meckereck und die Guggamusik Kalkstoi aus Neresheim eingeladen. Im Anschluss ging es zum Weiterfeiern in die alte Rathausschranne, wo bergeweise Speis und Trank auf das närrische Volk warteten.