Westhausen schickt Kinder zum Spielen in den Wald
Der Gemeinderat spricht sich einstimmig für die Einrichtung eines Waldkindergartens aus
WESTHAUSEN (mab) - Waldkindergärten sind in. Lauchheim hat seinen im Gemeinderat auf den Weg gebracht, in Westhausen soll es auch bald einen geben. Über Standort und Ausstattung will der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung beraten. Davor will er eine ähnliche Einrichtung in Utzmemmingen besuchen, um sich ein Bild machen zu können. Im Juli soll der neue Waldkindergarten an den Start gehen.
Überraschend kam die Entscheidung des Gemeinderates Westhausen nicht. Nachdem bereits im Vorfeld viele Gemeinderäte ihre Zustimmung zu einem Waldkindergarten signalisiert hatten, fasste nun das Gremium den einstimmigen Grundsatzbeschluss. Darin beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, in die Planungen einzusteigen. „Der neue Waldkindergarten wird eine wunderbare Ergänzung zu unserem jetzt schon sehr guten Kinderbetreuungskonzept. Ein Waldkindergarten eignet sich aber grundsätzlich nicht für eine Ganztagesbetreuung und ist generell erst für Kinder ab drei Jahren geeignet“, sagt Bürgermeister Herbert Witzany dazu.
Träger und Standort gesucht
Bei einem Waldkindergarten halten sich die Kinder zu jeder Jahreszeit im Freien auf. Sie sollen von und mit der Natur lernen. In der Regel gibt es einen Bauwagen oder eine Hütte, die den Kindern bei einem plötzlichem Wetterumschwung Schutz bietet.
Die Gemeinde muss sich nun nach einem geeigneten Träger und Standort umsehen und die nötige Ausstattung besorgen. Zusammen mit dem zuständigen Förster haben Erzieherinnen des Kindergartens Westerhofen und die Verwaltung bereits einige Standorte, darunter in Westerhofen am Waldrand Richtung Ruital, oberhalb der Hardtbucksiedlung und oberhalb Reichenbachs am Wanderparkplatz besichtigt. Am 13. März will der Gemeinderat den Waldkindergarten in Utzmemmingen besichtigen. Am gleichen Tag soll noch eine erste Elterninformation im Bürgersaal des Rathauses stattfinden. Nach ersten Informationen haben schon 50 Eltern ihr Interesse an dieser Art der Kinderbetreuung bekundet.
„Wir wollen dieses Jahr, voraussichtlich im Juli, noch an den Start gehen“, versprach Witzany. Zum Nulltarif wird es einen Waldkindergarten nicht geben. Die Verwaltung rechnet mit einem jährlichen Personalkostenaufwand von rund 90 000 Euro. Hinzu kommen noch die Anschaffungskosten für Bauwagen und Ausstattung mit runden 50 000 Euro.
Erfreulich für den Bürgermeister ist das Signal von zwei Erzieherinnen aus Westhausen, das neue Konzept in Vollzeit betreuen zu wollen.