Trump besucht Westhausen
Beim Rathaussturm erlebt Bürgermeister Herbert Witzany die größte Überraschung
WESTHAUSEN - Die Narrenpolizei Westhausens sperrt das Gemeindegebiet weiträumig ab. Nur Bürgerinnen und Bürger mit ganz besonders närrischem Drang dürfen den sensiblen Sicherheitsbereich rund um das Rathaus Westhausen betreten. Denn erwartet wird hoher Besuch. Sehr hoher.
Abwarten und Teetrinken, diese altbekannte Taktik von Bürgermeister Herbert Witzany hat nicht gefruchtet. Ein gewiefter Trick des närrischen Volkes hat den Rathauschef im Nu schachmatt gesetzt – und den Rathaussturm zu einer friedlich-gewitzten Übergabe gemacht.
Was war passiert? Kurz vor 17 Uhr versammelte sich das närrische Volk vor dem Bürgersaal. Alles sah nach einem gewöhnlichen Rathaussturm aus. Doch plötzlich Aufruhr auf der Hauptstraße. Um die Ecke biegt eine weiße, wuchtige Limousine. Links und rechts laufen Sicherheitsleute in schwarzen Anzügen. Ein roter Teppich wird ausgerollt. Denn aus der Limousine steigt Donald Trump persönlich, nebst Gattin und First Lady Melania Trump.
Da hält es selbst Bürgermeister Herbert Witzany nicht mehr hinter seinen schützenden Mauern aus, und er geht seinem „alten Freund“Trump, wie er immer wieder behauptet, entgegen. Dass dem amerikanischen Präsidenten die grün gekleidete Freiheitsstatue folgt, kommt dem Rathauschef wohl gar nicht seltsam vor.
Erst im Bürgersaal dämmert es Witzany, dass er gerade voll verladen worden ist. Aber da hat er schon die Handschellen an, und die Narren lesen ihm die Leviten. Witzany macht gute Miene zum schelmischen Spiel und lädt die Besetzer großzügig zum Diner ein. „Dann versaufen wir halt das letzte Geld in der Rathauskasse“, sagt er resignierend.
Musikalisch begleitet wurde der Galaempfang für Trump von den Reichenbacher Ruassgugga-Philhamonikern.