Aalener Nachrichten

Das könnte nach hinten losgehen

- Von Andreas Herholz politik@schwaebisc­he.de

Wer gedacht hatte, die Euphorie-Rakete werde schnell wieder verglimmen, sieht sich getäuscht. Seit die SPD die Kanzlerkan­didatur von Martin Schulz gezündet hat, leuchten die Sterne der Genossen plötzlich wieder strahlend hell. Plötzlich liegt die SPD erstmals seit elf Jahren vorn und bei den Wählern höher im Kurs als die Union.

Dabei hat Schulz bisher noch gar nichts gemacht, außer seiner verzweifel­ten Partei wieder Begeisteru­ng einzuhauch­en. Und er hat mehr soziale Sicherheit und Gerechtigk­eit versproche­n. Wie er das genau anstellen will, darüber schweigt sich der designiert­e SPDVorsitz­ende noch aus – machen doch zu viele Fakten am Ende womöglich angreifbar.

Doch läuft Schulz’ Agenda auf eine große Umverteilu­ng hinaus, die am Ende nicht mehr, sondern weniger soziale Gerechtigk­eit bringen könnte – und somit nach hinten losgehen könnte. Die Abwicklung von erfolgreic­hen Arbeitsmar­ktreformen ohne Not würde den konjunktur­ellen Schwung bremsen und dem Jobwunder ein Ende bereiten. Und was macht die Union? Außer einem trotzigen „Wir lassen uns nicht einfach vom Hof jagen“fällt CDU und CSU bisher nicht viel ein. Natürlich kommt es im Wahlkampf auf den Endspurt an. Sich aber darauf zu verlassen, dass Schulz und seinen Genossen früher oder später schon die Luft ausgehen wird, wäre fahrlässig.

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