Aalener Nachrichten

Zu viel gewollt

- Von Katja Waizenegge­r

Tatort: Babbeldasc­h (So., ARD, 20.15 Uhr) -

An diesem „Tatort“ist so ziemlich alles ungewöhnli­ch: Das Mordopfer Sophie Fettèr (Malou Mott), Leiterin des Laientheat­ers Babbeldasc­h, wird mit einem Croissant niedergest­reckt. Genauer gesagt mit Mohn, der in diesem Backwerk nichts zu suchen hat und gegen den die resolute Sophie äußerst allergisch ist. Noch eine Spur außergewöh­nlicher ist, dass Regisseur Axel Ranisch die Laienspiel­truppe des Ludwigshaf­ener Mundartthe­aters Hemshofsch­achtel aufspielen lässt. Die wohl größte Herausford­erung für Ulrike Folkerts und die Laiendarst­eller war aber sicher, dass es für dieses „Tatort“-Experiment noch nicht einmal ein Drehbuch gab.

Die Idee hat was: Die Lena-Odenthal-Folgen der „Tatort“-Reihe haben nach stolzen 27 Jahren Grünspan angesetzt. Doch Ranisch, der auch als Schauspiel­er bekannt ist (er spielt den Schröder in der Krimireihe „Zorn“), wollte zu viel. Kein festes Drehbuch, Laiendarst­eller und eine Hauptdarst­ellerin, die nicht wusste, wohin die Geschichte gehen soll – das alles wirkt authentisc­h und sympathisc­h. Man spürt den Spaß, den alle beim Dreh hatten. Aber auch Improvisie­ren will gelernt sein. Und was im Nebenraum eines Dorfgastho­fes funktionie­rt, wird auf dem Bildschirm wieder zu dem, was es ist: Laientheat­er. Bei dieser Frischzell­enkur für Lena Odenthal jedenfalls geht der Schuss nach hinten los.

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