Wunderschöne Lage, marode Bausubstanz
Wie sieht die Zukunft des Freibads Spiesel aus? Es gibt fünf Sanierungsvarianten
AALEN-WASSERALFINGEN - Wie soll das Wasseralfinger Spiesel-Freibad künftig aussehen? Momentan läuft bis 12. März eine Online-Umfrage, in der die Bürger fünf Entwurfsvarianten kommentieren und favorisieren können. Sie waren in einer nichtöffentlichen Info-Veranstaltung am vergangenen Freitag vorgestellt worden. Das Freibad ist in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Und das Hauptgebäude mit den Umkleiden, Duschen, Toiletten, Kasse und Kiosk ist teils ziemlich marode. Vergangenen Juli hatte der Gemeinderat grünes Licht für die Sanierung gegeben.
Nach einer „Spiesel-Abschiedsparty“am 1. September soll es mit den Arbeiten losgehen. Ein Jahr vor seinem 60. „Geburtstag“soll dann mit dem sanierten Freibad in die Freibadsaison 2018 gestartet werden. Zum Hintergrund: Schon vor Jahren waren die Schäden am Hauptgebäude erkannt, Sanierungshandlungsbedarf mehr oder weniger dringend empfohlen worden. Danach tauchte das Gerücht auf, die Stadt wolle das Bad schließen, abreißen und auf dem schön gelegenen terrassenartigen Areal ein Baugebiet ausweisen lassen. Daraufhin hatte sich eine Unterschriftenaktion für den Erhalt des Freibads gegründet.
Wo kommt der Eingang hin?
So ist der momentane Zustand des Freibads: Das Dach des Hauptgebäudes mit seinen Eternitplatten ist undicht, in den Betonwänden finden sich heutzutage unfachmännische „Kieselnester“, ein dicker Riss läuft vom Boden bis über die Decke hoch. Dieser Bereich wurde mit zwei Stützbauten provisorisch abgefangen, weitere Risse und Fugen wurden übermalt. Fast mit marodem Charme kommt der in den Farben Wasseralfingens (gelb-blau) gestrichene Umkleide- und Sanitärbereich mit den Stahlspinden daher, an mehreren Stellen sind die Holzkonstruktionen der Umkleiden unten völlig morsch oder abgefault.
Bei der Neugestaltung sollen die beiden großen Wasserflächen (Nichtschwimmer und Schwimmer) erhalten bleiben, eine der großen Fragen ist die Lage des künftigen Eingangs. Bisher wurde er im Südwesten favorisiert (TSV-Tennishalle, heutiger Ausgang). Auch bei den Parkplätzen gibt es Diskussionsbedarf – sollen sie im südwestlichen Bereich Spiesel ausgeweitet werden oder sollen neue beim jetzigen (nördlichen) Eingang an der Steinstraße entstehen?
Diese Varianten liegen nun vor:
Variante 1p0: Das neue Hauptgebäude etwa an der Stelle des bisherigen wird einige Meter tiefer gelegt, am Hang sollen 40 bis 50 neue Parkplätze entstehen. Im Bereich der Liegeterrassen sind ein Kiosk und eine Art Konzertmuschel vorgesehen.
Variante 1p1: Das neue Hauptgebäude wird östlich verschoben und etwas tiefer gebaut. In diesem Bereich Kiosk, Planschbecken, Konzertbühne im Westen, etwa 80 neue Parkplätze am alten Hauptgebäude.
Variante 2p2: Sichelförmiges Hauptgebäude im Bereich des unteren Ausgangs, dort Kiosk, Planschbecken, Konzertmuschel, 80 Parkplätze beim alten Hauptgebäude, Hangabstützung notwendig.
Variante2 p3: Hauptgebäude westlich des Schwimmerbeckens, neuer Eingang über einen Steg zwischen Braunenbergschule und TSV-Tennishalle, Planschbecken (südlich des Schwimmerbeckens), Kiosk, Konzertmuschel bei den Liegeterrassen.
Variante 2p4: Hauptgebäude westlich vom Schwimmbecken, Eingang wie Variante 2p3, Kiosk am Hang (Höhe altes Hauptgebäude) mit Panorama-Strand, Konzertmuschel unterhalb am Hang.
Biergarten wird gewünscht
In der nichtöffentlichen Sitzung war die Barrierefreiheit ein Thema. Auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“vermissen einige Wasseralfinger Ortschaftsräte in den jetzigen Skizzen eine Spaßrutsche und einen Biergarten, zudem werden die vorgesehenen Parkplätze im Norden (Steinstraße) kritisch gesehen: Das würde zu Verkehrsproblemen und in der Hochsaison für Belästigungen für die Anwohner führen.