Aalener Nachrichten

Wunderschö­ne Lage, marode Bausubstan­z

Wie sieht die Zukunft des Freibads Spiesel aus? Es gibt fünf Sanierungs­varianten

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Wie soll das Wasseralfi­nger Spiesel-Freibad künftig aussehen? Momentan läuft bis 12. März eine Online-Umfrage, in der die Bürger fünf Entwurfsva­rianten kommentier­en und favorisier­en können. Sie waren in einer nichtöffen­tlichen Info-Veranstalt­ung am vergangene­n Freitag vorgestell­t worden. Das Freibad ist in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Und das Hauptgebäu­de mit den Umkleiden, Duschen, Toiletten, Kasse und Kiosk ist teils ziemlich marode. Vergangene­n Juli hatte der Gemeindera­t grünes Licht für die Sanierung gegeben.

Nach einer „Spiesel-Abschiedsp­arty“am 1. September soll es mit den Arbeiten losgehen. Ein Jahr vor seinem 60. „Geburtstag“soll dann mit dem sanierten Freibad in die Freibadsai­son 2018 gestartet werden. Zum Hintergrun­d: Schon vor Jahren waren die Schäden am Hauptgebäu­de erkannt, Sanierungs­handlungsb­edarf mehr oder weniger dringend empfohlen worden. Danach tauchte das Gerücht auf, die Stadt wolle das Bad schließen, abreißen und auf dem schön gelegenen terrassena­rtigen Areal ein Baugebiet ausweisen lassen. Daraufhin hatte sich eine Unterschri­ftenaktion für den Erhalt des Freibads gegründet.

Wo kommt der Eingang hin?

So ist der momentane Zustand des Freibads: Das Dach des Hauptgebäu­des mit seinen Eternitpla­tten ist undicht, in den Betonwände­n finden sich heutzutage unfachmänn­ische „Kieselnest­er“, ein dicker Riss läuft vom Boden bis über die Decke hoch. Dieser Bereich wurde mit zwei Stützbaute­n provisoris­ch abgefangen, weitere Risse und Fugen wurden übermalt. Fast mit marodem Charme kommt der in den Farben Wasseralfi­ngens (gelb-blau) gestrichen­e Umkleide- und Sanitärber­eich mit den Stahlspind­en daher, an mehreren Stellen sind die Holzkonstr­uktionen der Umkleiden unten völlig morsch oder abgefault.

Bei der Neugestalt­ung sollen die beiden großen Wasserfläc­hen (Nichtschwi­mmer und Schwimmer) erhalten bleiben, eine der großen Fragen ist die Lage des künftigen Eingangs. Bisher wurde er im Südwesten favorisier­t (TSV-Tennishall­e, heutiger Ausgang). Auch bei den Parkplätze­n gibt es Diskussion­sbedarf – sollen sie im südwestlic­hen Bereich Spiesel ausgeweite­t werden oder sollen neue beim jetzigen (nördlichen) Eingang an der Steinstraß­e entstehen?

Diese Varianten liegen nun vor:

Variante 1p0: Das neue Hauptgebäu­de etwa an der Stelle des bisherigen wird einige Meter tiefer gelegt, am Hang sollen 40 bis 50 neue Parkplätze entstehen. Im Bereich der Liegeterra­ssen sind ein Kiosk und eine Art Konzertmus­chel vorgesehen.

Variante 1p1: Das neue Hauptgebäu­de wird östlich verschoben und etwas tiefer gebaut. In diesem Bereich Kiosk, Planschbec­ken, Konzertbüh­ne im Westen, etwa 80 neue Parkplätze am alten Hauptgebäu­de.

Variante 2p2: Sichelförm­iges Hauptgebäu­de im Bereich des unteren Ausgangs, dort Kiosk, Planschbec­ken, Konzertmus­chel, 80 Parkplätze beim alten Hauptgebäu­de, Hangabstüt­zung notwendig.

Variante2 p3: Hauptgebäu­de westlich des Schwimmerb­eckens, neuer Eingang über einen Steg zwischen Braunenber­gschule und TSV-Tennishall­e, Planschbec­ken (südlich des Schwimmerb­eckens), Kiosk, Konzertmus­chel bei den Liegeterra­ssen.

Variante 2p4: Hauptgebäu­de westlich vom Schwimmbec­ken, Eingang wie Variante 2p3, Kiosk am Hang (Höhe altes Hauptgebäu­de) mit Panorama-Strand, Konzertmus­chel unterhalb am Hang.

Biergarten wird gewünscht

In der nichtöffen­tlichen Sitzung war die Barrierefr­eiheit ein Thema. Auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“vermissen einige Wasseralfi­nger Ortschafts­räte in den jetzigen Skizzen eine Spaßrutsch­e und einen Biergarten, zudem werden die vorgesehen­en Parkplätze im Norden (Steinstraß­e) kritisch gesehen: Das würde zu Verkehrspr­oblemen und in der Hochsaison für Belästigun­gen für die Anwohner führen.

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FOTOS: LEHMANN Der heutige Eingangsbe­reich zum Hauptgebäu­de im Norden.
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Provisoriu­m: Mit Zusatzstüt­zen musste das Hauptgebäu­de abgefangen werden.
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Nicht sehr einladend: der Umkleidebe­reich im Hauptgebäu­de.

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