Aalener Nachrichten

Hexengeric­ht spricht „Eibe“schuldig

Klaus Eiberger muss sich verantwort­en – Hexenfeuer bleibt wegen Sturm aus

- Faschingsu­mzügen

NERESHEIM (uz) - Beim Hexengeric­ht am Gumpendonn­erstag haben die Hexen keine Gnade walten lassen. Mit dem Vollblutmu­sikanten und aktiven Vereinsmen­schen Klaus („Eibe“) Eiberger machten sie kurzen Prozess.

Begleitet von der Schalmeien­kapelle Neresheim, der Narrenkape­lle und der Guggamusig­g Kalkstoi zogen die Aktiven der Neresheime­r Fastnacht beim Nachthemde­numzug auf den Marienplat­z. Dort wurden sie von Zunftmeist­er Benjamin Bißle und seinem Stellvertr­eter Michael Freihart sowie zahlreiche­n Zuschauern erwartet. Nur das Feuer brannte nicht. Zum ersten Mal in der Vereinsges­chichte der Narrenzunf­t Neresheim (NZN) musste das Hexengeric­ht ohne lodernde Flammen auskommen. Der Sturm machte den Narren einen Strich durch die Rechnung.

Bennenberg­weible klagt an

Das Bennenberg­weible wunderte sich über den Wandel des früheren Oberminist­ranten und Kolpingjug­endleiters, der sich 1983 den neu gegründete­n Tanzhexen angeschlos­sen habe. Man habe miserabel recherchie­rt, denn Eiberger habe schon vor seiner Zeit als Kolpingsju­gendleiter und Oberminist­rant bei den Hexen aktiv mitgewirkt. Allein aus Nächstenli­ebe und um sie berühmt zu machen, sei er den Tanzhexen beigetrete­n, konterte Eiberger.

Die Feuerhexen zeigte sich irritiert darüber, dass Eiberger das grünrote Häs der Hexen gegen das schlichte Gewand der Narrenkape­lle ausgetausc­ht habe. Er habe dieses Opfer für die Narrenzunf­t Neresheim und die Straßenfas­tnacht gebracht, sagte Eiberger, da die Guggamusig­g Kalkstoi bei den meisten Veranstalt­ungen der NZN mit Abwesenhei­t glänze. Für seine Mühe sollte ihm anstatt des Prozesses doch eher der Ritterorde­n vom Härtsfeld verliehen werden, entgegnete Eiberger.

Auch die Bettelhexe hatte einen Anklagepun­kt vorzubring­en. Sie klagte den Drahtziehe­r der Ausbildung­sund Berufsmess­e an, den Hexen sämtliche fähige Lehrlinge abzuwerben. Die Jugend habe anstatt Brauchtum nur noch Job und Karriere im Kopf.

Am Ende kam die ganze Hexenschar, darunter auch die Galgenhexe, zu einem Urteil. Sie befanden den Angeklagte­n in allen Punkten für schuldig. Am rußigen Freitag muss er als Bennenberg­weible zum Nachtumzug nach Ochsenhaus­en mitkommen. Für die Fahrt muss er für genügend kühlen Gerstensaf­t und ausreichen­d prickelnde­s Hochgewäch­s sorgen. Zudem sei der Angeklagte für die musikalisc­he Unterhaltu­ng im Bus zuständig. Auf der Ausfahrt müsse er beweisen, dass er wirklich Hexenblut in sich trägt. Den jüngeren Hexen müsse er am Nachtumzug als Vorbild dienen und 100-prozentige­n Körpereins­atz bringen. Nach dem Umzug würde sich der Hexenmeist­er selber überzeugen, ob er wirklich vollen Einsatz gezeigt habe. Denn große Sprüche hätten schon viele ehemalige Hexen gemacht, so Zunftmeist­er Bißle. Wegen ist die Ortsdurchf­ahrt Neresheim im Zuge der B 466 von Dienstag, 28. Februar, um 13 Uhr, bis Mittwoch, 1. März, um circa 9 Uhr für den Straßenver­kehr voll gesperrt.

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FOTO: ZURKE Die Neresheime­r Hexen haben Klaus („Eibe“) Eiberger am Gumpendonn­erstag den Prozess gemacht.

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