Bürgerinitiative wehrt sich gegen Trassenerweiterung
Transnet plant Verstärkung der Leitungen bei Goldshöfe – BI mahnt: Ostalb wird Strom-Transitraum für Bayern
HÜTTLINGEN - Die Hüttlinger Bürgerinitiative ist von der Transnet BW schwer enttäuscht. Noch im Herbst 2015 war im Hüttlinger Forum auf Nachfrage verkündet worden, dass es keine weiteren Neubaumaßnahmen oder Leitungsverstärkungen um Goldshöfe herum geben werde. Jetzt hat sich die Transnet BW, Betreiberin des Strom-Übertragungsnetzes in Baden-Württemberg, umentschieden.
„Mit Überraschung nehmen wir jetzt zur Kenntnis, dass Transnet nicht Wort gehalten hat“, erklärte Josef Kowatsch, Sprecher der Bürgerinitiative, in der jüngsten Hüttlinger Gemeinderatssitzung. Die Mitglieder der BI machten sich Gedanken über den plötzlichen Sinneswandel des Unternehmens und die Hintergründe dieses unnötig erscheinenden Vorhabens, so Kowatsch.
Als Begründung für die Ablehnung der Bürgerinitiative gegenüber der jetzt offenbar geplanten Trassenerweiterung merkte der BI-Sprecher noch an, dass diese Erweiterung offensichtlich der Stromversorgung Bayerns diene. Der HGÜ-Strom (Hochspannungs-GleichstromÜbertragung) aus dem Norden werde nach Kupferzell und von dort nach Goldshöfe geführt, obwohl schon vor zwei Jahren die bestehende Trasse in Richtung Gundremmingen um zwei mal 380 kV erweitert worden sei.
Hauptgrund des Vorhabens sei der politische Wille der CSU, die bayerische Landschaft zu schonen, mutmaßte Kowtsch. „Wir wehren uns gegen diese Maßnahme, weil sie letztlich der Stromversorgung Bayerns dient. Wir bezahlen die Netzgebühren und bekommen dafür eine weitere Landschaftsverschandelung sowie eine Gesundheitsbedrohung durch Höchstspannungsleitungen“, monierte der BI-Sprecher.
Die Bürgerinitiative fordert neben einer Notwendigkeitsberechnung für die Ostalb auch mögliche Speicherprojekte. Die Ostalb dürfe nicht zum Strom-Transitraum für Bayern werden. Außerdem toleriere Hüttlingen schon Ausbau und Erweiterung des Umspannwerks Goldshöfe. Schließlich verstoße die geplante Leitung gegen das Grundprinzip der Energiewende. Denn Strom sollte vor Ort erzeugt und verbraucht werden.