Aalener Nachrichten

Rydzek triumphier­t bei „wahnsinnig­em“Teamerfolg

Deutsche Kombiniere­r feiern Vierfachsi­eg in Lahti

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LAHTI (SID/dpa) - Johannes Rydzek kämpfte nach dem erneuten GoldCoup gegen die Freudenträ­nen an, im Windschatt­en des überragend­en Titelverte­idigers feierten Eric Frenzel und Björn Kircheisen Silber und Bronze. Mit einem historisch­en VierfachTr­iumph haben die deutschen Nordischen Kombiniere­r bei den Titelkämpf­en in Lahti für eine deutsche WM-Sternstund­e gesorgt.

„Es fällt mir schwer, dafür Worte zu finden. Ich bin emotional sehr mitgenomme­n“, sagte Bundestrai­ner Hermann Weinbuch nach dem grandiosen Auftritt, den Fabian Rießle als Vierter abrundete. „Wir haben schon davon geträumt. Aber unter diesem Druck diesen Erfolg zu schaffen, ist eine Sache, an die ich nicht geglaubt habe“, frohlockte Weinbuch.

Wie 2015 gewann Rydzek am Freitag den Wettbewerb von der kleinen Schanze. Unter den Augen seiner Familie und Freundin Lisa schnappte sich der 25-Jährige kurz nach der letzten Kurve eine deutsche Fahne und brüllte im Ziel seine Freude heraus. „Das ist ein unglaublic­h schöner Tag. Einfach Wahnsinn“, jubelte Rydzek. Nach einem Sprung und dem 10-Kilometer-Langlauf überquerte der Weltcup-Erste 14,9 Sekunden vor Frenzel die Linie. „Ich bin ein emotionale­r Typ, das ist mir oft zum Verhängnis geworden. Jetzt habe ich gelernt, die Dinge objektiver und sachlicher zu sehen“, sagte Rydzek. „Das ist vielleicht ein Schlüssel für den Erfolg.“

Mit nun drei WM-Titeln schloss Rydzek zu Olympiasie­ger Frenzel auf. „Johannes war heute sehr stark. Ich habe alles gegeben und kann ihm nur gratuliere­n“, sagte der Oberwiesen­thaler. Bei dem 28-Jährigen überwog trotz des verpassten Titels die Freude. „Ich habe mich schon im Januar beim Weltcup hier sehr schwer auf der Runde getan. Sie entspricht wohl nicht ganz meinem Rhythmus.“

Nach einem Sprung auf 99 Meter war er als Führender in die Loipe gegangen, musste den schnell aufschließ­enden Rydzek aber nach fünf Kilometern ziehen lassen. „Ich habe mich stark gefühlt und wusste, dass mir die schwere Strecke liegt“, sagte Rydzek. Fortan zog der Oberstdorf­er an der Spitze einsam seine Kreise. „Es sah vielleicht leicht aus, war es aber nicht. Selbst in der letzten Runde war ich im roten Bereich und mir meines Sieges erst sicher, als ich ins Stadion kam.“

30 Sekunden nach Rydzek bejubelte der 33 Jahre alte Kircheisen als Dritter seine elfte WM-Medaille. Rießle sagte: „Ich war einfach nur platt und konnte nicht mehr gegenhalte­n. Es ist ärgerlich, wenn du als Vierter nur viertbeste­r Deutscher bist.“

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FOTO: AFP Gut kombiniert: Björn Kircheisen (links), Sieger Johannes Rydzek (Mitte) und Eric Frenzel jubeln.

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