Aalener Nachrichten

Richtiger Frühjahrsp­utz fürs Auto

Wenn der Winter sich verabschie­det, empfiehlt sich eine gründliche Reinigung des Fahrzeugs

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STUTTGART (dpa) - Salz und Splitt setzen dem Lack zu, aber auch Feuchtigke­it im Innenraum ist ein Problem. Nicht nur deswegen sollten Autofahrer ihr Fahrzeug einer Grundreini­gung unterziehe­n, sobald sich der Winter verabschie­det hat.

Erster Schritt der Kur: die Vorwäsche. Die empfiehlt Constantin Hack vom Auto Club Europa (ACE) vor der Fahrt in die Waschanlag­e. Dabei entfernen die Autofahrer den gröbsten Dreck. Vor allem an den Radkästen haben sich Schmutz und Salzreste gesammelt. Dazu lässt sich ein Hochdruckr­einiger nutzen, wie es ihn in den Waschboxen vieler Waschanlag­en gibt. Aber Vorsicht mit der Lanze: „Ratsam sind mindestens 30 Zentimeter Sicherheit­sabstand“, sagt Hack, um keine Schäden etwa an Gummidicht­ungen und Fugen anzurichte­n.

Auch das Saubermach­en im Motorraum gehört laut Markus Herrmann vom Bundesverb­and Fahrzeugau­fbereitung (BFA) zu den Vorarbeite­n. Dabei ist der Hochdruckr­einiger kein Tabu. Aber: Es gilt erhöhte Vorsicht. Wer im Zweifel ist, ob er empfindlic­he elektronis­che Bauteile beschädige­n würde, beschränkt sich am besten auf den vorderen Bereich beim unempfindl­icheren Kühler. Alles was nach Elektronik und Zündanlage aussieht, solle besser außen vor gelassen werden, rät auch der ACE. Im Zweifel beauftrage man besser den Profi im Autohaus mit der Reinigung. Fahrer von Elektroaut­os oder Plug-in-Hybriden sollten die Motorhaube bei der Vorwäsche ganz geschlosse­n lassen.

Nach der Vorwäsche folgt die Fahrt durch die Waschstraß­e. Herrmann rät dringend zu einem Programm mit Unterboden­wäsche im Kampf gegen Salzreste, auch wenn von ihnen bei den heute meist verzinkten Karosserie­n keine Rostgefahr mehr ausgehe. Aber auch Alu kann von dem Streugut angegriffe­n werden.

Erst nach der Wäsche werden etwaige Lackschäde­n durch Splitt sichtbar. „Die Steinchen sind scharfkant­ig, um die Rutschgefa­hr auf der Straße zu schmälern“, sagt Herrmann. „Bei Steinschla­g, zum Beispiel auf der Motorhaube oder den Kotflügeln, können sie bis aufs blanke Blech durchschla­gen.“Dann droht Rostfraß. Bei größeren Dellen empfiehlt der ACE den Besuch beim Karosserie-Profi: „Durch Smart-Repair lassen sich heute viele Schäden preiswert beheben“, sagt Hack. Ist die Windschutz­scheibe betroffen, seien kleinere Steinschla­gschäden meist ohne Tausch der Scheibe möglich. „Für Teilkaskov­ersicherte sind die Reparature­n häufig kostenlos.“

Lackstifte und -reiniger

Wer kleinere Ausbesseru­ngen selbst angeht, behandelt die Stellen am besten mit einem handelsübl­ichen Lackreinig­er, mit dem auch möglicherw­eise schon angesetzte­r Flugrost verschwind­et. Da die Mittel, erhältlich im Zubehörhan­del, oft Silikone enthielten, müssten die Schadstell­en zusätzlich entfettet werden, rät Herrmann: „Erst dann sollte der Lackstift zum Einsatz kommen.“Lackstifte in der Originalfa­rbe gibt es in der Regel beim Hersteller. Nicht vergessen: Laut TÜV Süd härtet sie erst ab 15 Grad Außentempe­ratur angemessen aus. „Bei niedrigere­n Temperatur­en dauert es länger“, sagt Sprecher Vincenzo Lucà.

Auch der Innenraum verdreckt im Winter meist mehr als im Sommer. Mit Schneerest­en an den Schuhen kommt zudem viel Feuchtigke­it in den Fußraum. „Legen Sie Zeitung auf dem Boden aus, die nimmt die Feuchtigke­it auf. Alternativ können Sie eine alte Socke mit Katzenstre­u füllen und auslegen“, rät Herrmann. Fußmatten sollten herausgeno­mmen und gereinigt und das Auto ausgesaugt werden. Scheiben werden mit Glasreinig­er wieder richtig sauber. Herrmann rät zu zwei Mikrofaser­tüchern – eines zum Reinigen, das andere zum Polieren.

Pflege brauchen auch die Gummidicht­ungen der Türen. Nachdem sie mit Wasser oder einer leichten Seifenlösu­ng gereinigt sind, werden sie mit einem Frottiertu­ch trockengew­ischt und einem Pflegestif­t behandelt. Hack ergänzt: „Sind die Gummis der Scheibenwi­scher durch Kälte und Salz rissig geworden, sollten diese ausgetausc­ht werden.“

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FOTOS: DPA Putzen mit Hochdruck: Aber bitte mit Vorsicht, denn ein zu geringer Abstand zum Auto kann Schäden verursache­n.
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Nach dem Säubern der Türgummis können Autofahrer sie zum Beispiel mit einem Pflegestif­t behandeln.
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Saugen Feuchtigke­it auf: Ausgelegte Zeitungen oder alte Socken gefüllt mit Katzenstre­u im Innenraum.

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