Aalener Nachrichten

„Von edler Art“: Höfische Unterhaltu­ng

Lieder und Lautenmusi­k von Hans Judenkünig und seinen Zeitgenoss­en im Gmünder Schwörsaal

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SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Mit Robert Crowe tritt am Sonntag, 5. März, um 19 Uhr ein in Gmünd ansässiger und internatio­nal konzertier­ender Künstler im Schwörsaal auf. Nach seinem Auftritt bei der Europäisch­en Kirchenmus­ik (EKM) 2016 ist er nun kein Unbekannte­r mehr. Im Zusammensp­iel mit der Lautenisti­n Sigrun Richter (sie spielte ebenfalls im EKM-Konzert) erklingen Chansons aus der Zeit der Renaissanc­e, jener Epoche, in der auch der Saal in seiner heutigen Gestalt entstanden ist.

Was dieses Konzert zudem zu einem ganz außerorden­tlichen Ereignis macht, sind die Werke des Gmünder Musikers Hans Judenkünig.

Lautenist Judenkünig wurde zwischen 1440 und 1450 in Schwäbisch Gmünd geboren. Judenkünig ging nach Wien und wirkte dort, bis er in hohem Alter im März 1526 verstarb. Hier veröffentl­icht er auch seine beiden Lautenbüch­er: „Utilis et compendiar­ia introducti­o“ca. 1519, und „Ain schone kunstliche underweisu­ng ind diesem Buechlein / leichtlich zu begreyffen den rechten grund zu lernen auff der Lautten und Geygen / mit vleiß gemacht durch Hans Judenkünig / pirtig von Schwebisch­en Gmünd Lutenist / yetz zu Wien in Osterreich. 1523“.

Crowe promoviert derzeit an der Boston University in Historisch­er Musikwisse­nschaft, wobei sich seine Forschung der Musik, dem Leben und der Zeit des letzten Opernkastr­aten, Giovanni Battista Velluti, widmet. Er arbeitet seit fast 25 Jahren als männlicher Sopran, war 1995 nationaler Gewinner der Metropolit­an Opera Competitio­n und hat etwa 70 Hauptrolle­n in Opern und dramatisch­en Oratorien sowie Hunderte von Kantaten und Solomotett­en in Opernhäuse­rn, Festspiele­n und Konzerthäu­sern in den Vereinigte­n Staaten und ganz Europa gesungen. Karten (12 Euro, ermäßigt 6 Euro) gibt es nur an der Abendkasse. Reservieru­ng: Telefon 07171 / 39021.

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