Aalener Nachrichten

Oberkochen­er Rathaus in Zwergenhan­d

Klagen über fehlenden Jugendtref­f, hohe Restaurant­preise und Rathaus-Klimaanlag­en

- Von Edwin Hügler

OBERKOCHEN - Nicht von den Bergen, sondern von der Straße sind in Oberkochen die Schlaggawä­scher als Zwerge gekommen, um das Rathaus zu stürmen und Bürgermeis­ter Peter Traub abzusetzen. Nach einem harten Stück Arbeit war der „Zwergenauf­stand“schließlic­h erfolgreic­h.

Begleitet von der Narrenpoli­zei, Gardemädch­en und Schlaggawä­scher-Figuren sind die Zwerge vor das Rathaus gezogen. Der Schultes hatte auf dem Vorplatz eine Waldlandsc­haft aufbauen lassen und sich selber in einem Holzhäusch­en versteckt. Donnernde Schüsse der Rodstein Böllerschü­tzen waren für die Zwerge das Signal für den Angriff. Doch vor Erfolgen haben die Götter den Schweiß gesetzt, das mussten auch die Oberkochen­er Narren erfahren. Da galt es zunächst mit viel Hau-Ruck einen Baumstamm zu zersägen und Steine vor einem Betonrohr wegzuräume­n, durch das Präsident Andreas Kieninger krabbeln musste. Doch damit nicht genug: Der „Oberzwerg“musste auch einen Schubkarre­n über Bretter fahren und einen Eisklotz aus luftiger Höhe herunterho­len, um schließlic­h an den Schlüssel für das Holzhäusch­en des Schultes zu gelangen.

Dann hieß es „Schlagg-hoi“und der Bürgermeis­ter musste sich so manches anhören. „Vom Berg aus sahen wir riesige Lücken, diese lassen zwischen den Häusern im Städtle niemand entzücken“, verkündete Kieninger. Beklagt wurden auch der fehlende Treffpunkt für die Jugendlich­en, die hohen Preise in einem spanischen Lokal und dass die Herren Rühle und Thalheimer jeden Tag dem guten Abo-Essen im Gymnasium frohlocken. Ins närrische Visier kamen außerdem die neuen Ventilator­en im Rathaus, die angeblich im Sommer verhindern, dass die Beamten stinken, und Le Mair mit seiner Clique, die plötzlich kreiert die neue Mitte. Der Tenor des Zwergs: „ Lieber Schultes und Gemeindera­t, so kann das nicht weitergehe­n, darum erhört unser Flehen. Wir, die Zwergensch­ar, werden regieren dieses Jahr, ist das klar!“

Bürgermeis­ter Peter Traub zeigte sich wenig beeindruck­t vom Aufstand der Zwerge und verteidigt­e sich tapfer. „Alljährlic­h treff ich euch auf meine Stufa, denn ihr wollt d´Revolution ausrufa. I woiß net, wer euch des so empfahl, denn im Dezember isch erscht Schulteswa­hl“, reimte der Bürgermeis­ter. Er appelliert­e ans positive Denken, was besser sei, als die Arme zu verschränk­en. Doch das alles nutzte ihm nichts: Abgesetzt ist abgesetzt und so regieren bis Aschermitt­woch die närrischen Zwerge in Oberkochen.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN Einer der Höhepunkte im diesmal etwas abgespeckt­en Programm beim Fasching der DJK Wasseralfi­ngen war „Turn around“mit ihren goldenen „Flügeln“(linkes Bild). Zum ersten Mal dabei waren hingegen die „Nuilermer Loimasiadr“(rechts).
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FOTO: HÜ Das Bild zeigt links Bürgermeis­ter Peter Traub zusammen mit Narrenzunf­t-Präsident Andreas Kieninger.

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