Magerkost in der Karnevalshochburg
Der 1. FC Heidenheim trennt sich in Düsseldorf von der Fortuna mit 0:0
HEIDENHEIM – Die Rückrunde hätte für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim sicherlich positiver verlaufen können. In fünf Spielen ist lediglich ein Sieg herausgesprungen, dem gegenüber stehen drei Niederlagen, zwei davon zuhause.
Das 0:0 in Düsseldorf zeigt aber zumindest einen Aufwärtstrend in der Auswärtsstatistik. Vier Punkte aus zwei Partien bei jeweils null Gegentoren stehen dort zu Buche. „Das kann man jetzt drehen und wenden, wie man möchte“, sagt folglich auch Trainer Frank Schmidt und resümierte die Partie: „So ein Spiel konnte man erwarten. Letztlich haben wir uns den Punkt erarbeitet. Solche Spiele haben wir früher auch schon verloren.“Insgesamt war es das bereits zehnte Spiel, was die Heidenheimer mit null Gegentoren beendet haben, das ist Liga-Topwert (gemeinsam mit Kaiserslautern).
Überraschung in der Startelf
Schmidt überraschte in der Startelf mit Norman Theuerkauf für den gelbgesperrten Mathias Wittek in der Innenverteidigung neben Timo Beermann, ließ den in der Winterpause speziell für diesen Fall ausgeliehenen Hauke Wahl dafür auf der Bank. „Norman ist derzeit in einer super Form und mit dieser einfach nicht aus der Mannschaft zu denken“, begründete Schmidt die Entscheidung pro Theuerkauf, der schon häufig in dieser Saison das Nachsehen gegenüber seinen Mannschaftskameraden hatte. „Wenn ich mir die Form von Norman derzeit anschaue, hat er den Maßstab selbst recht hochgeschraubt. Vielleicht hätte er schon früher das eine oder andere Mal eingesetzt werden müssen. Das gebe ich gerne zu“, sagt Schmidt reumütig.
Einen ersten Schuss gab Düsseldorfs Lukas Schmitz ab, der für Heidenheims Schlussmann Kevin Müller jedoch kein Problem darstellte. FCH-Stürmer John Verhoek hätte fast von einem Missverständnis in der Fortuna-Abwehr profitiert, doch er setzte das Leder am rechten Pfosten vorbei (12.). In der Folge sahen die zum Teil verkleideten Zuschauer in der Karnevalshochburg Düsseldorf vor allem eines: spielerische Magerkost.
Kleindienst verpasst zweimal
In der zweiten Halbzeit haben die Gastgeber das Tempo angezogen, die Heidenheimer waren fast nur in der Defensive beschäftigt. Müller passte bei einem Lupfer von Sobottka gut aus (59.). Den Druck konnten die Düsseldorfer jedoch nicht die ganzen zweiten 45 Minuten hochhalten. In der Schlussphase kam dadurch auch der FCH in Person von Tim Kleindienst ebenfalls zu zwei besseren Chancen (74., 75.), doch der Offensivakteur brachte das Leder ebenfalls nicht im Düsseldorfer Gehäuse unter.
Ein weiterer Offensivakteur hat am Freitag bereits seinen Abflug gemacht. Bard Finne hat sich mit sofortiger Wirkung dem norwegischen Erstligisten Valerenga Oslo angeschlossen (siehe separate Meldung). „Der Verein ist auf mich zugekommen und hat mir erklärt, dass dieses Angebot im Raum stünde. Sportlich hatte ich nichts dagegen einzuwenden, da er an unserer bestehenden Offensivreihe nicht vorbeigekommen ist“, erklärte Schmidt und fügte an: „Ich würde aber nicht davon sprechen, dass er bei uns gescheitert ist. Es hat schlichtweg nicht gepasst.“Am kommenden Samstag erwartet der FCH den Tabellennachbarn SV Sandhausen.
Rensing - Schauerte, Akpoguma, Bormuth, Schmitz Ayhan (79. Bellinghausen) - Bebou, Gartner (64. Yildirim), Sobottka, Fink - Hennings (84. Iyoha). Friedhelm Funkel Kevin Müller - Philp, Theuerkauf, Beermann, Feick Griesbeck, Titsch-Rivero (90. Wahl) - Skarke (79. Gnaase), Schnatterer - Kleindienst, Verhoek (72. Thomalla). Frank Schmidt. Christof Günsch. 20 178.