Schöner Drohnen
Amazon will künftig in verwinkelten Städten ohne brauchbare Parkplätze, zum Beispiel in Ravensburg oder Tuttlingen, Einkäufe via Drohne und Fallschirm ausliefern lassen, womöglich auch Schuhe für Frauen und Hefeweizen für Männer. Ein Prototyp wird bereits in Einöden getestet. Bisher kennt man Fallschirmlieferungen nur aus Australien. Will ein Aborigine ein Samsung Galaxy haben, schickt ein Versorger ein Flugzeug, das den Ureinwohner spätestens nach zwei Tagen beglückt – sofern es sein Ziel überhaupt findet und das Handy nicht aus Versehen explodiert, was bei koreanischen Herstellern vorkommen soll. Wer sich ständig darüber Gedanken macht, wie er bloß an Schoko-Osterhasen kommen soll, hat also bald die Chance, sich die Dinger in den Garten einschweben zu lassen – womöglich sogar unter die Hecke.
Zukunftsforscher sagen voraus, dass sich die Menschheit spätestens im Jahr 2018 in zwei Berufsgruppen aufteilen wird. Die einen fahren von früh bis spät Päckle aus, die anderen programmieren Drohnen so, dass ihr Nachbar pünktlich am Samstagmorgen per Fallschirm seinen neuen Mercedes vom Himmel herunterlassen kann. Wer gerne Neid entfacht, dem bieten sich durch Drohnen ungeahnte Möglichkeiten.
Problematisch wird es für Menschen, die Zwiebelrostbraten einfliegen lassen. Was, wenn da oben in der Luft eine Krähe bereits die Hälfte verspeist hat? Was, wenn man „gut durch“bestellt hat, das Ding aber „medium“bekommt? Wie lässt man Fallschirme zurückgehen? Offene Fragen, über die sich die Menschheit endlich mal kümmern sollte. (zak)