Bericht: VW wollte Opel mit Unterstützung der Bundesregierung kaufen
BERLIN (AFP) - Volkswagen hatte einem Medienbericht zufolge offenbar auch Interesse an einer Übernahme des Autobauers Opel und dafür auch die Unterstützung der Bundesregierung. Die Verhandlungen mit dem US-Mutterkonzern General Motors (GM) seien im Jahr 2014 jedoch an dem aus Sicht von VW zu hohen Kaufpreis gescheitert, den die Amerikaner verlangt hätten, berichtete die „Bild am Sonntag“. Der frühere VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) damals über die Opel-Pläne informiert. Merkel habe Winterkorn signalisiert, dass die Bundesregierung eine Übernahme begrüßen würde.
VW bestätigte der Zeitung die Gespräche mit GM, wollte sich dem Bericht zufolge aber nicht weiter dazu äußern. Ein GM-Sprecher wies den Bericht hingegen zurück. Opel habe keine Stellungnahme abgeben wollen.
Nun will der französische PSAKonzern Opel übernehmen. Es wird erwartet, dass die Entscheidung zur Übernahme von Opel durch PSA Peugeot Citroën am Montag offiziell verkündet wird. PSA und der US-Konzern General Motors haben für den Vormittag eine Pressekonferenz angesetzt. Am Freitag hatte der PSA-Aufsichtsrat grünes Licht für die Übernahme von Opel, der bisherigen Europa-Tochter von General Motors, gegeben. Für GM läuft das Europageschäft defizitär. Nach einem Bericht der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“soll der Kaufpreis für Opel zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro liegen. Ziel sei es, den Deal bis Ende des Jahres abzuschließen. Zwei zentrale Fragen seien in den Verhandlungen bereits gelöst worden: Milliardenschwere Pensionsverpflichtungen verbleiben dem Bericht zufolge zu großen Teilen bei General Motors. Auch bei Modell-Lizenzen habe es eine Einigung gegeben. So dürfe PSA das Elektroauto Opel Ampera, das technologisch auf dem Chevrolet Bolt von GM basiert, weiterhin verkaufen.