Aalener Nachrichten

Kunstmarkt: Höhenflüge sind passé

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MAASTRICHT (dpa) - Nach einem deutlichen Umsatzrück­gang im Jahr 2015 hat sich der weltweite Kunstmarkt 2016 einer Studie zufolge wieder stabilisie­rt. Der Umsatz sei rund um den Globus um 1,7 Prozent auf 42 Milliarden Euro gestiegen, heißt es in dem am Sonntag veröffentl­ichten „Art Market Report“der Kunstmesse TEFAF in Maastricht. Da die Definition der Bereiche, die der Kunstmarkt einschließ­t, diesmal enger gefasst wurde als in den Vorjahren, sind die Zahlen mit denen aus den vorangegan­genen Berichten allerdings nicht ganz vergleichb­ar.

Der Bericht bestätigt dennoch, was andere Marktkenne­r in den vergangene­n Monaten auch schon festgestel­lt hatten: Die ungebremst­e Rekordjagd im internatio­nalen Kunstmarkt ist erst einmal vorbei. Nach Jahren des Booms kühlt es sich an der Spitze des Auktionsma­rktes ab. Gab es 2015 noch Meisterwer­ke, die für weit mehr als 100 Millionen Euro versteiger­t wurden, so ging es 2016 bescheiden­er auf dem Tummelplat­z der Superreich­en zu.

Die neuen Umsatzdate­n deuteten auf einen „möglichen Geschmacks­wandel hin“, kommentier­t der „Art Market Report“. Die Sammler hätten ihren Appetit auf die ganz großen Namen wie Pablo Picasso und Andy Warhol verloren. Dies habe Folgen für die Umsätze der Auktionshä­user.

Die auffallend­ste Entwicklun­g des vergangene­n Jahres war ein „dramatisch­er Einbruch“der Auktionsum­sätze um fast 19 Prozent. Die Zahl der Werke, die bei Auktionen verkauft wurden, fiel demnach um mehr als 20 Prozent. Gleichzeit­ig hätten Galeristen deutlich höhere Einkünfte erzielt. Insgesamt machen Privatverk­äufe den Angaben zufolge nun 70 Prozent des weltweiten Kunstumsat­zes aus.

Ein weiterer Trend ist dem Bericht zufolge, dass das Internet und die sozialen Netzwerke bei Kunstverkä­ufen eine immer größere Rolle spielen. Dies gelte vor allem bei preiswerte­n Werken.

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