Mit feurigem Temperament und technischer Brillanz
Amadeus Guitar Duo gastiert bei Jumping Fingers im Palais Adelmann – Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff spielen seit 25 Jahren zusammen
ELLWANGEN - Seit 25 Jahren gibt es das Amadeus Guitar Duo. Die beiden Weltklasse-Gitarristen Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff haben auf ihrer Jubiläumstournee in Ellwangen Halt gemacht und zahlreiche alte und neue Fans im Palais Adelmann mit einem hochkarätigen Programm erfreut.
Seit 1991 sind die Kanadierin Dale Kavanagh und der Deutsche Thomas Kirchhoff als Amadeus Guitar Duo rund um den Globus erfolgreich. Bei rund 70 Auftritten pro Jahr stehen sie gemeinsam und oft mit großen Orchestern auf den Konzertbühnen der Welt. Den Abend eröffneten sie mit der Suite Nr. 7 g-Moll, eine der acht Londoner Suiten des barocken Visionärs Georg Friedrich Händel. Die typischen Triller der Händel-Suiten von 1720, kurze Noten in flottem Tempo, gelangen ihnen derart filigran und plastisch, dass Zuhören zum reinen Genuss wurde.
Zeitgenössische Kompositionen eigens für das Duo
Der Brasilianer Jaime Zenamon schrieb wie viele andere zeitgenössische Komponisten Werke eigens für das Amadeus Guitar Duo. So zum Beispiel die Suite „Casablanca“, die das Motiv des berühmten Filmsongs „As Time goes by“aufgreift. „Diese Suite haben wir einige Hundert Mal gespielt“, sagte Kirchhoff, „und Zenamon gebeten, etwas Neues für uns zu komponieren.“So entstand Zenamons faszinierende und kongenial vorgetragene „Introduccion y Forreando Caprichoso“.
Mit dem ersten Satz aus Alexander Borodins Streichquartett Nr. 2 von 1881 folgten neun Minuten abstrakte, wunderbar interpretierte Melodien. Warum sie weltweit so gefragt sind, bewiesen Kavanagh und Kirchhoff auch mit dem feurigen Satz „Andaluza“aus Mario Gangis Suite „Española.“Lyrische Klangbilder weckte Dale Kavanagh mit „Impressions“, zwei eigenen, von Malcolm Arnold und Darius Milhaud inspirierten Kompositionen.
Mit seiner berühmten Chaconne d-Moll für Solovioline kreiste Bach nach dem Tod seiner Frau um die Themen Tod und Auferstehung.
Auf den Flügeln der Musik in südliche Gefilde
Von Ferruccio Busoni stammt die Klavierversion und von dieser die Bearbeitung für zwei Gitarren von Ulrich Stracke. Virtuos und expressiv entwickelten Kavanagh und Kirchhoff den eigentümlichen Charakter des Werks.
Auf den Flügeln der Musik reisten Musiker und Publikum mit Alfonso Montes‘ „Amasur“in südliche Gefilde. Der in Stuttgart lebende Venezolaner widmete die Suite mit prägnant kurzen Sätzen dem Amadeus Guitar Duo. Brillant gestalteten Kavanagh und Kirchhoff die tänzerischen Passagen und rhythmischen Finessen des anspruchsvollen Werks.
Für den ausdauernden Beifall der begeisterten Zuhörer dankten Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff mit einer Bach-Zugabe in der Bearbeitung des österreichischen Geigers Fritz Kreisler.