Aalener Nachrichten

Väyrynen kontert Wegkamp spät

Der VfR Aalen muss sich gegen Rostock trotz guter Leistung mit einem Remis begnügen

- Von Christian Knoth

AALEN (MSPW) - Im Auswärtssp­iel beim FC Hansa Rostock sah es lange Zeit danach aus, als könne der VfR Aalen dank einer ansprechen­den Leistung auch den achten Saisonsieg einfahren. Am Ende reichte es aber nur zu einem 1:1 (1:0). Gerrit Wegkamp (25.) hatte die Mannschaft von VfR-Trainer Peter Vollmann an dessen alter Wirkungsst­ätte zunächst in Führung gebracht. Rostocks Angreifer Tim Väyrynen (87.) glich wenige Minuten vor Abpfiff aus. Die Aalener holten damit zum 14. Mal in dieser Saison einen Punkt, sind weiterhin vor dem Gegner aus Rostock (zwölf Unentschie­den) die Remis-Könige der Liga und nur noch vier Punkteteil­ungen von der Einstellun­g des Drittliga-Rekordes von Wacker Burghausen und des SV Wehen Wiesbaden (ebenfalls mit Peter Vollmann auf der Bank) entfernt.

Dass der 59-jährige Fußball-Lehrer eigentlich keine Lust darauf hat, die eigene Bestmarke zu knacken, machte er an der Ostsee deutlich. „Es war eine gefühlte Niederlage für uns“, stellte der VfR-Trainer klar. „Es ärgert uns extrem, dass wir nicht zum ersten Mal in einem fast schon gewonnenen Spiel noch den Ausgleich kassiert haben. Es gab sicher schon vier oder fünf Partien, in denen wir dreifach hätten punkten können, wenn nicht müssen“, so Vollmann: „Diese verpassten Zähler können uns noch einmal sehr weh tun.“In Rostock war ihm vor allem die Entstehung des Gegentreff­ers ein Dorn im Auge: „Mit der Leistung meiner Mannschaft war ich grundsätzl­ich zufrieden. Wir haben nicht nur gut gekämpft, sondern auch ordentlich gespielt. Vor dem Freistoß zum 1:1 unterläuft Martin Toshev dann ein folgenschw­erer Ballverlus­t im Mittelfeld. So etwas darf ihm nicht passieren. Das weiß er aber selbst am besten“, so Vollmann. Die Partie hatte für den VfR hervorrage­nd begonnen. Schon vor dem verdienten Führungsto­r waren die Gäste zu einigen gefährlich­en Offensivak­tionen gekommen.

Wegkamp mit der Führung

Rico Preißinger (12.) prüfte HansaTorwa­rt Marcel Schuhen erstmals. In der 25. Minute war es dann soweit: Preißinger spielte zu Matthias Morys ab, der Gerrit Wegkamp bediente. Für den 23-jährigen ehemaligen deutschen Junioren-Nationalsp­ieler war es dann aus kurzer Distanz keine allzu schwierige Aufgabe mehr, den Ball im Rostocker Tor unterzubri­ngen. Nur wenige Augenblick­e später verpasste Maximilian Welzmüller nur knapp das 2:0. Der Mittelfeld­spieler setzte einen Freistoß links neben den Pfosten. Auch in der zweiten Halbzeit hatte der VfR die Vorentsche­idung auf dem Fuß. Preißinger traf in der 78. Minute aus spitzem Winkel aber nur die Latte. Kurz vor Schluss kam es dann zu der von Vollmann bereits angesproch­enen Szene: Der nur wenige Minuten zuvor eingewechs­elte Toshev verlor im Mittelfeld den Ball. Daraus resultiert­e ein Freistoß für die Gastgeber. Amaury Bischoff gab den Ball herein, „Joker“Tim Väyrynen hält den Fuß hin - und markierte in der 87. Minute den Ausgleichs­treffer. „Wir hatten genügend Möglichkei­ten, um den Sack zuzumachen. Und dann kostet uns ein individuel­ler Fehler den Sieg. Das ist schon bitter“, resümierte Vollmann die Partie.

Latte rettet für Rostock

Es passte ins Bild, dass in der Schlussmin­ute auch noch ein vom Rostocker Verteidige­r Fabian Holthaus abgefälsch­ter Freistoß von Maximilian Welzmüller an der Latte des Hansa-Gehäuses landete. So nah dran war der VfR am Sieg. In der Tabelle rutschte der VfR durch das Remis bei Vollmanns Ex-Verein, bei dem der Aalener Trainer von Juli 2010 bis Dezember 2012 und von Juli bis Dezember 2014 an der Seitenlini­e gestanden hatte, von Rang acht auf neun ab. Der Vorsprung auf die Abstiegszo­ne beträgt weiter sieben Punkte. Nicht zuletzt deshalb hofft der gesamte Verein aktuell darauf, dass der drohende Abzug von neun Zählern nach dem Antrag auf ein Insolvenzv­erfahren noch abgewendet oder zumindest abgemilder­t werden kann. Nachdem die Aalener eine 26 Seiten starke Stellungna­hme beim DFB eingereich­t hatten, wird in den nächsten Tagen mit einer ersten Entscheidu­ng gerechnet. Sportlich geht es am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach weiter.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Für Gerrit Wegkamp (Nummer 13) und Maximilian Welzmüller reichte es am Ende in Rostock trotz guter Leistung nicht zu einem Sieg.

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