Ein Bahnrelikt aufs Stadtoval
Kunstname hin oder her: Der Name Stadtoval für das neue Stadtquartier auf dem Kernareal der Aalener Eisenbahngeschichte ist inzwischen ein etablierter Begriff. Der zudem gut über die Lippen kommt. Oder anders herum formuliert: Wo wohnen Sie? Ach, auf der Drehscheibe?! Man merkt: Gut gedacht, aber in der Praxis untauglich. Gut gedacht deshalb, weil das Grundanliegen derer, die das Stadtoval in Drehscheibe umtaufen möchten, ein absolut berechtigtes ist. Nämlich genau dort, wo einst die Bahn die Entwicklung Aalens mit geprägt hat, wahrnehmbar auch an diese Vergangenheit zu erinnern. Ein Umstand, bei dem sich die Stadt Aalen bislang nicht sonderlich hervorgetan hat. Die Dampflok vor dem Berufsschulzentrum hat einst der Fachsenfelder Baron Reinhard von Koenig dem Landkreis spendiert. Und mehr öffentliche Reminiszenz an Aalens Eisenbahngeschichte – Fehlanzeige.
OB Thilo Rentschlers Vorschlag, den Begriff Drehscheibe auf irgendeine Weise in der „Grünen Mitte“auf dem Stadtoval zu verankern, ist eine versöhnliche Idee, die jetzt diskutiert werden wird. Sein zweiter Gedanke, dort mit einer Infotafel an die Geschichte zu erinnern, ist gut gemeint, aber nicht ausreichend. Das kann – wie die Dampflok vor dem Berufsschulzentrum, die dort aber bitteschön bleiben soll – deutlich sichtbar nur ein Relikt aus jener Zeit tun, in der die Bahn in Aalen eine prägende Rolle gespielt hat. Aufs Stadtoval, in die „Grüne Mitte“, gehören als eine Art Denkmal eine Lok, ein Schienenbus oder vielleicht auch nur ein oder zwei Eisenbahnwaggons, so wie sie einst dort zum Alltagsbild gehört hatten. Sponsoren dafür ließen sich sicher finden, ebenso Aalener, die sich um den Erhalt ehrenamtlich kümmern.