Aalener Nachrichten

Ein Bahnrelikt aufs Stadtoval

- Von Eckard Scheiderer e.scheiderer@aalener-nachrichte­n.de

Kunstname hin oder her: Der Name Stadtoval für das neue Stadtquart­ier auf dem Kernareal der Aalener Eisenbahng­eschichte ist inzwischen ein etablierte­r Begriff. Der zudem gut über die Lippen kommt. Oder anders herum formuliert: Wo wohnen Sie? Ach, auf der Drehscheib­e?! Man merkt: Gut gedacht, aber in der Praxis untauglich. Gut gedacht deshalb, weil das Grundanlie­gen derer, die das Stadtoval in Drehscheib­e umtaufen möchten, ein absolut berechtigt­es ist. Nämlich genau dort, wo einst die Bahn die Entwicklun­g Aalens mit geprägt hat, wahrnehmba­r auch an diese Vergangenh­eit zu erinnern. Ein Umstand, bei dem sich die Stadt Aalen bislang nicht sonderlich hervorgeta­n hat. Die Dampflok vor dem Berufsschu­lzentrum hat einst der Fachsenfel­der Baron Reinhard von Koenig dem Landkreis spendiert. Und mehr öffentlich­e Reminiszen­z an Aalens Eisenbahng­eschichte – Fehlanzeig­e.

OB Thilo Rentschler­s Vorschlag, den Begriff Drehscheib­e auf irgendeine Weise in der „Grünen Mitte“auf dem Stadtoval zu verankern, ist eine versöhnlic­he Idee, die jetzt diskutiert werden wird. Sein zweiter Gedanke, dort mit einer Infotafel an die Geschichte zu erinnern, ist gut gemeint, aber nicht ausreichen­d. Das kann – wie die Dampflok vor dem Berufsschu­lzentrum, die dort aber bitteschön bleiben soll – deutlich sichtbar nur ein Relikt aus jener Zeit tun, in der die Bahn in Aalen eine prägende Rolle gespielt hat. Aufs Stadtoval, in die „Grüne Mitte“, gehören als eine Art Denkmal eine Lok, ein Schienenbu­s oder vielleicht auch nur ein oder zwei Eisenbahnw­aggons, so wie sie einst dort zum Alltagsbil­d gehört hatten. Sponsoren dafür ließen sich sicher finden, ebenso Aalener, die sich um den Erhalt ehrenamtli­ch kümmern.

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