Warum einfach, wenn’s auch schwer geht?
Der Waldkindergarten kommt. Gut so. Er kommt sogar eher zu spät. Hoffentlich kommen bald neue dazu in Aalen. Weil der Bedarf da ist. Und hoffentlich läuft’s in anderen Stadtteilen besser als in Wasseralfingen. Warum nur wurde der Ortschaftsrat nie richtig und nicht mal in nichtöffentlicher Sitzung informiert, als alles bekannt war? In diesem Punkt hat Aalens OB Recht: Das Projekt wurde ausgiebig diskutiert. Aber jetzt der Knackpunkt – eben nicht in Wasseralfingen, sondern in Aalen. Und im größten Stadtbezirk ist man da empfindlich. Man fühlt sich übergangen. Die Presseschelte des OB befremdet deshalb.
Alle Ortschaftsräte durch die Bank haben das Vorgehen der (Orts)-Verwaltung kritisiert, sogar die Ortsvorsteherin selbst räumte ein, dass es nicht optimal gelaufen sei. Die ureigene Aufgabe der Presse ist es, Probleme oder Fragwürdiges zu hinterfragen. Soll die lokale Presse lokale Unstimmigkeiten verschweigen?
Richtige Einwände gegen den Wald-Kindi gab es keine im Ortschaftsrat. Von Privatseite schon. Die sind kaum ernst zu nehmen. Etwa, wenn da von einem „Kindergarten für die Aalener Schickeria“fabuliert wird oder vom Rotwild, das dort gestört würde. Rotwild? Der letzte Hirsch im Bodenbachtal dürfte mit der Vorderlader-Büchs‘ oder der Armbrust erlegt worden sein. So was hätte man alles bei einer Projektvorstellung vor Monaten klären können. Aber warum es sich leicht machen, wenn’s auch schwer geht?