In Gmünd weiter auf der Erfolgsspur
Umfangreicher Porsche-Auftrag Impuls für weiteren Ausbau des voestalpine-Standortes
SCHWÄBISCH GMÜND-BETTRINGEN - Im Beisein von viel Prominenz hat der international engagierte Automobilzulieferer voestalpine AG den ersten Spatenstich für einen weiteren Ausbau des Produktionsstandortes Schwäbisch Gmünd gefeiert. Impuls und Hintergrund ist ein anstehender Großauftrag von Porsche.
Der dreiköpfige Vorstand von voestalpine Automotive Components Schwäbisch Gmünd (Benno Rammelmüller, Thomas Anger, Alexander Pfaff) zeigte sich mit Werkleiter Cornelius Fink und „Rohbauleiter“Martin Bauer angesichts dieser Porsche-Perspektive erfreut und stolz. Fast noch mehr strahlten Oberbürgermeister Richard Arnold und Landrat Klaus Pavel. Denn voestalpine Gmünd wird Anteil haben an Entwicklung und Serienproduktion des neuen Elektro-Porsche J1. Das Modell, konstruiert auf der Basis des Panamera markiert unter dem Arbeitstitel „Mission E“die historische Neuorientierung des Sportwagenbauers in Richtung Elektro-Mobilität. Bei voestalpine werden die kompletten Karosserie-Seitenwände, Batteriewannen und andere Module als komplexe Rohbauteile entstehen, die dann im Porsche-Werk mit den anderen Fahrzeugkomponenten „Hochzeit“feiern, wie’s im Fachjargon heißt. Der Auftraggeber zeigte sich folglich von Qualität und die immer wichtiger werdende Leichtbau-Kompetenz bei voestalpine überzeugt.
Dazu hat Porsche in Gmünd neben der „Mission E“auch Karosserieteile für die Fortentwicklung seines Klassikers „Neunelfer“vorbestellt. Insgesamt wurde ein Auftragsvolumen in Höhe von 250 Millionen Euro genannt. Konsequenz: voestalpine Gmünd muss relativ schnell und erneut erweitern. Der Neubau umfasst eine rund 6000 Quadratmeter große Produktionshalle, die im Osten des Werksgeländes angefügt wird. Bislang umfasst die Produktionsfläche 52 000 Quadratmeter. Rund 13 Millionen Euro werden investiert. Schon in viereinhalb Monaten soll die Halle stehen und in sieben Monaten betriebsfertig sein. Ein ehrgeiziger Zeitplan, wie zum Ausdruck gebracht wurde, dem sich die beiden Unternehmen Eudur-Bau Schorndorf und Kolb Heubach stellen.
Unternehmen blüht auf
„Hochachtung und Respekt“sprach Landrat Klaus Pavel den Managern und Mitarbeitern von voestalpine aus. Schmunzelnd und unter Anspielung auf das Tempo der Erweiterungsmaßnahmen fragte Pavel nach, ob man denn die „mindestens fünf Spatenstiche innerhalb von zehn Jahren“zukünftig nicht zusammenlegen könne? Und der Landrat stolz: „Ohne die Produkte aus dem Ostalbkreis läuft in der Autoindustrie nichts mehr!“OB Arnold erinnerte, wie sich voestalpine (ehemals Polynorm) in schwierigen Zeiten für den Standort Gmünd entschieden habe. Er empfinde dafür viel Wertschätzung und freue sich, wie das Unternehmen im Industriegebiet „Gügling“aufblühe. Ortsvorsteherin Brigitte Weiß sagte, dass solche Neubauentscheidungen nicht immer einfach seien, doch unterm Strich stehe die Freude über – in diesem konkreten Fall – erneut rund 40 neue Arbeitsplätze.