Aalener Nachrichten

Duale Ausbildung auch für Studenten

Neues Angebot an den kaufmännis­chen Schulen in Aalen, Ellwangen und Gmünd – Kooperatio­n mit der Hochschule vorgesehen

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AALEN (tu) - Für duale kaufmännis­che Ausbildung­en von Bank- und Industriek­aufleuten sowie von Kaufleuten im Groß- und Außenhande­l an den kaufmännis­chen Schulen in Aalen, Gmünd und Ellwangen wird künftig ein darauf aufbauende­s verkürztes Studium angeboten. Dabei ist eine Kooperatio­n mit der Hochschule in Aalen vorgesehen. Der Konzeption hat der Kreistagsa­usschuss für Bildung und Finanzen in seiner jüngsten öffentlich­en Sitzung zugestimmt. Vorgestell­t hat sie der Leiter der kaufmännis­chen Schule in Aalen, Hartmut Schlipf. Er sprach dabei von einer „Dualen Ausbildung hoch zwei“.

Die Idee ist in Zusammenar­beit seiner Schule mit der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Heidenheim, der Weiterbild­ungsakadem­ie der Hochschule Aalen und dem Geschäftsb­ereich Bildung und Kultur im Landratsam­t entstanden, sagte Schlipf, weil es immer mehr Auszubilde­nde im kaufmännis­chen Bereich mit Abitur oder Fachhochsc­hulreife gibt. Diesen will man ermögliche­n, eine duale Ausbildung und ein daran anschließe­ndes Studium zu verknüpfen.

Dadurch erhoffe man sich einen Zeitgewinn gegenüber einer Regelausbi­ldung mit anschließe­ndem Regelstudi­um. Und: Man hofft, dass die jungen Leute so der Region erhalten bleiben.

Mit dem berufsbegl­eitenden Studium soll eine verringert­e Arbeitsbel­astung einhergehe­n. Dabei rechnet man mit einem Entgegenko­mmen der Betriebe, da die Mitarbeite­r sie wegen des Studiums nicht verlassen müssen. Attraktiv ist dieser Ausbildung­sweg nach Schlipfs Einschätzu­ng vor allem für junge Frauen. Sie könne man an die Region binden und so verhindern, dass sie, wie bislang, Ostwürttem­berg aus berufliche­n Gründen verlassen.

Happig sind allerdings die Kosten, mit denen die Weiterbild­ungswillig­en rechnen müssen. Kalkuliert wird mit einer Einschreib­egebühr von 2000 Euro und Kosten von 150 Euro monatlich in den ersten beiden sowie von 450 Euro monatlich vom vierten bis siebten Semester.

Diese Gebühren seien mit den Kosten für Fernstudie­nmöglichke­iten vergleichb­ar, sagt die Verwaltung. Allerdings hätten Firmen bereits signalisie­rt, dass sie eine Kostenbete­iligung für akzeptabel hielten. Daher geht die Verwaltung davon aus, dass Firmen die Einschreib­egebühr und die Hälfte der Studiengeb­ühren übernehmen. Dadurch könne es gelingen, diese bestens qualifizie­rten Mitarbeite­r ans Unternehme­n und somit auch an den Ostalbkrei­s zu binden.

Im Ausschuss rannten Schlipf und die Verwaltung offene Türen ein. Hans-Josef Miller (CDU) sprach begeistert von einem weiteren Leuchtturm­projekt, das man auf andere Bereiche ausdehnen könne. „Ein pfiffiges Angebot“, urteilte Carola MerkRudolp­h (SPD), wies jedoch darauf hin, dass bei dieser Ausbildung viel erwartet werde. „Das geht nicht nebenher.“

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