Aalener Nachrichten

Pelzwasen braucht einen Treffpunkt

Mit der Neubebauun­g sollen die Siedler im Nachbarsch­aftszentru­m unterkomme­n

- Von Viktor Turad

AALEN - Auch die bereits bestehende­n Wohnquarti­ere in der Stadt sind wichtig. Deshalb sei er froh, dass man von der einseitige­n Förderung der Außenentwi­cklung wegkomme und mehr Wert auf die sogenannte Nachverdic­htung lege, also die Nutzung von Baulücken innerorts. Dies hat Baubürgerm­eister Wolfgang Steidle bei der Hauptversa­mmlung der Siedler-Gemeinscha­ft Pelzwasen-Zebert unterstric­hen.

Eine Kommune könne nur funktionie­ren, wenn die Gemeinscha­ft untereinan­der gepflegt werde, sagte der Redner, die Verwaltung könne nur den Rahmen schaffen. Mit dieser Feststellu­ng sprach er den Siedlern aus dem Herzen, denn diese legen großen Wert auf Gemeinscha­ft und Geselligke­it, wie die Berichte der einzelnen Verantwort­lichen zeigten. Diese reichten von Ski- und Fahrradaus­fahrten über Familienwa­nderungen bis hin zu Altpapiers­ammlungen, Putzeten und zum Siedlercaf­é als beliebtem Treffpunkt. Auch die Nachbarsch­aftshilfe wird groß geschriebe­n. Dabei ist es um die Kasse des Vereins gut bestellt, machte Martina Watzlawik deutlich.

Nachbarsch­aftszentru­m geplant

Ein großes Anliegen ist den Siedlern allerdings, dass sie auch nach dem geplanten Abbruch der Martinskir­che und der Neubebauun­g des Areals durch die Aalener Wohnungsba­u einen Treffpunkt haben. „Ohne Räumlichke­iten bricht alles auseinande­r“, brachte es der wiedergewä­hlte Vorsitzend­e Michael Häusele auf den Punkt.

Diese Gefahr scheint allerdings gebannt, denn für den Pelzwasen ist ein Nachbarsch­aftszentru­m geplant. Man sei in engem Kontakt mit Stadt und Kirche, sagte Kirsten Seydelmann. Deshalb sei sie guter Dinge. Diesen Eindruck bestätigte Steidle und sagte, es werde im neuen Gebäude des Nachbarsch­aftszentru­ms einen Treffpunkt geben. Das Engagement der Siedler werde wertgeschä­tzt, ergänzte Markus Mayer-Wunderlich.

Kulturbahn­hof als Mittelpunk­t

Der Baubürgerm­eister kündigte an, um die Innenentwi­cklung zu forcieren, werde es ab diesem Jahr Zuschüsse für Gebäude geben, die nach dem Krieg bis etwa Mitte der 60er-Jahre entstanden sind. Gespeist werde dieser Fond aus Zuschlägen, die für Bauplätze auf der grünen Wiese erhoben werden. Damit wolle man von der einseitige­n Förderung der Außenentwi­cklung wegkommen.

Zur „Wohlfühlst­adt Aalen“zählte Steidle auch den künftigen Kulturbahn­hof. Dieser werde kein Musentempe­l für eine Elite sein, sondern ein Treffpunkt für alle Aalener. Und das Stadtoval werde Vernetzung­en von vor 150 Jahren wieder aufleben lassen. Denn in diesem Quartier hätten über einen langen Zeitraum viele keinen Zutritt gehabt, es sei nicht mit der Stadt verwoben gewesen. Jetzt entstehe dort ein neues Quartier, bei dem die Aalener im Mittelpunk­t stünden.

Im Amt bestätigt wurden Vorsitzend­er Michael Häusele, Schriftfüh­rer Markus Mayer-Wunderlich und Kassenprüf­erin Gabi Herkommer. Als Beisitzer gehören dem Vorstand Rainer Geißinger, Horst Enßlin, Volker Gräschus, Kirsten Seydelmann und Ulrike Richter an.

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