Pelzwasen braucht einen Treffpunkt
Mit der Neubebauung sollen die Siedler im Nachbarschaftszentrum unterkommen
AALEN - Auch die bereits bestehenden Wohnquartiere in der Stadt sind wichtig. Deshalb sei er froh, dass man von der einseitigen Förderung der Außenentwicklung wegkomme und mehr Wert auf die sogenannte Nachverdichtung lege, also die Nutzung von Baulücken innerorts. Dies hat Baubürgermeister Wolfgang Steidle bei der Hauptversammlung der Siedler-Gemeinschaft Pelzwasen-Zebert unterstrichen.
Eine Kommune könne nur funktionieren, wenn die Gemeinschaft untereinander gepflegt werde, sagte der Redner, die Verwaltung könne nur den Rahmen schaffen. Mit dieser Feststellung sprach er den Siedlern aus dem Herzen, denn diese legen großen Wert auf Gemeinschaft und Geselligkeit, wie die Berichte der einzelnen Verantwortlichen zeigten. Diese reichten von Ski- und Fahrradausfahrten über Familienwanderungen bis hin zu Altpapiersammlungen, Putzeten und zum Siedlercafé als beliebtem Treffpunkt. Auch die Nachbarschaftshilfe wird groß geschrieben. Dabei ist es um die Kasse des Vereins gut bestellt, machte Martina Watzlawik deutlich.
Nachbarschaftszentrum geplant
Ein großes Anliegen ist den Siedlern allerdings, dass sie auch nach dem geplanten Abbruch der Martinskirche und der Neubebauung des Areals durch die Aalener Wohnungsbau einen Treffpunkt haben. „Ohne Räumlichkeiten bricht alles auseinander“, brachte es der wiedergewählte Vorsitzende Michael Häusele auf den Punkt.
Diese Gefahr scheint allerdings gebannt, denn für den Pelzwasen ist ein Nachbarschaftszentrum geplant. Man sei in engem Kontakt mit Stadt und Kirche, sagte Kirsten Seydelmann. Deshalb sei sie guter Dinge. Diesen Eindruck bestätigte Steidle und sagte, es werde im neuen Gebäude des Nachbarschaftszentrums einen Treffpunkt geben. Das Engagement der Siedler werde wertgeschätzt, ergänzte Markus Mayer-Wunderlich.
Kulturbahnhof als Mittelpunkt
Der Baubürgermeister kündigte an, um die Innenentwicklung zu forcieren, werde es ab diesem Jahr Zuschüsse für Gebäude geben, die nach dem Krieg bis etwa Mitte der 60er-Jahre entstanden sind. Gespeist werde dieser Fond aus Zuschlägen, die für Bauplätze auf der grünen Wiese erhoben werden. Damit wolle man von der einseitigen Förderung der Außenentwicklung wegkommen.
Zur „Wohlfühlstadt Aalen“zählte Steidle auch den künftigen Kulturbahnhof. Dieser werde kein Musentempel für eine Elite sein, sondern ein Treffpunkt für alle Aalener. Und das Stadtoval werde Vernetzungen von vor 150 Jahren wieder aufleben lassen. Denn in diesem Quartier hätten über einen langen Zeitraum viele keinen Zutritt gehabt, es sei nicht mit der Stadt verwoben gewesen. Jetzt entstehe dort ein neues Quartier, bei dem die Aalener im Mittelpunkt stünden.
Im Amt bestätigt wurden Vorsitzender Michael Häusele, Schriftführer Markus Mayer-Wunderlich und Kassenprüferin Gabi Herkommer. Als Beisitzer gehören dem Vorstand Rainer Geißinger, Horst Enßlin, Volker Gräschus, Kirsten Seydelmann und Ulrike Richter an.