Das meiste Geld geht in die Jugendarbeit
Dekanatsrat beschließt Haushalt – 13 offene Stellen bleiben vorerst unbesetzt
AALEN-WASSERALFINGEN - Der katholische Dekanatsrat hat jetzt den Doppelhaushaltsplan für die Jahre 2017/2018 beschlossen. Während dies ohne große Debatten über die Bühne ging, waren die Fakten im Personalbereich eher beunruhigend. 13 offene hauptamtliche Stellen müssen vorerst unbesetzt bleiben. Auf entsprechende Briefe an den Bischof und den Diözesanrat erfolgte keine befriedigende Antwort.
Die Dekanatsratssitzung wurde am Donnerstag in der Sängerhalle Wasseralfingen vom kommissarischen Dekan Robert Kloker eröffnet. „In der Sedisvakanz bleibt nach der Verabschiedung von Pius Angstenberger der Dekanatsstuhl leer“, stellte Kloker fest. Die Leitung der Sitzung übertrug er der Laienvorsitzenden Anita Scheiderer. Für die Wahl des neuen Dekans beschloss das Gremium den Termin am Mittwoch, 22. November. Gewählt werden außerdem – wie bisher – drei stellvertretende Dekane.
Vermögenshaushalt schuldenfrei
Das Haushaltsvolumen des katholischen Dekanats Ostalb beläuft sich für 2017 auf 452 500 Euro und für 2018 auf 489 000 Euro. Die Erhöhung beträgt jeweils rund 6000 Euro, was einer Steigerungsrate von rund drei Prozent entspricht. Der Vermögenshaushalt ist mit je 60 000 Euro für beide Haushaltsjahre schuldenfrei. Wie Kirchenpfleger Jochen Breitweg, Leiter des katholischen Verwaltungszentrums, ausführlich erläuterte, geht das meiste Geld in die Jugendarbeit.
Der Geschäftsführende Ausschuss empfahl, an der Bildungsarbeit nicht zu sparen, sondern vielmehr durch die Erhöhung des Planansatzes um 15 000 auf 22 500 Euro diesen Bereich zu stärken. Damit erfülle das Dekanat seinen pastoralen Auftrag zur Bildung Erwachsener in ganzer Breite. Diese Mittel stünden für alle Bildungsbemühungen des Dekanats, für die Einrichtungen der mittleren Ebene und für die Partner zur Verfügung.
Dass der Zuschuss für die Mietkosten der Katholischen Erwachsenenbildung (keb) in Zukunft wegfällt, bemängelte deren Geschäftsführer Wilfred Nann. Der Dekanatsrat habe diesen Zuschuss im Jahr 2013 auf Antrag von keb beschlossen. In der Diözese sei die Übernahme solcher Mietkosten in kirchlichen Räumen üblich. Durch den Wegfall des Zuschusses in Höhe von 15 000 Euro entstehe für keb eine schwierige Situation.
Demgegenüber wies Dekanatsreferent Martin Keßler darauf hin, dass die Katholische Erwachsenenbildung ein Eigenbetrieb sei und durch eigene Einnahmen die Mietkosten decken könne. Dies habe die Prüfung der vorgelegten Haushalte ergeben. Gemäß dem Prinzip der Subsidiarität sei das Dekanat verpflichtet, keinen Zuschuss zu gewähren. Das Dekanat setze aber die dadurch frei gewordenen Mittel für die inhaltliche Bildungsarbeit ein.
Personelle Situation ist dringend
Wegen der offenen Stellen im hauptamtlichen pastoralen Bereich versicherte Dekanatsreferent Tobias Kriegisch, man bleibe am Ball und habe einen weiteren Brief an den Bischof und den Vorsitzenden des Diözesanrats, Johannes Warmbrunn, geschrieben. Darin sei die Dringlichkeit der Situation im Dekanat ausführlich dargelegt worden. Man warte jetzt auf eine positive Antwort.
Die Stelle Schulpastoral (Kirche und Schule) wurde mit der Religionslehrerin Ulrike Balle aus Oberkochen für drei Jahre als Beauftragte des Dekanats neu besetzt. Sie ist Nachfolgerin von Jugendreferentin Carolin Schmidt, die in Mutterschutz ging. Kirchengemeinden des Dekanats können auf Ulrike Balle zugehen, um Projekte der Schulpastoral mit ihr zu realisieren. Finanzielle Mittel stehen dafür bis zum Jahr 2020 zur Verfügung.