Badischer Friede
Pünktlich vor dem Duell am Samstag klären Freiburgs und Hoffenheims Funktionäre ihre Differenzen
FREIBURG (dpa/sz) - Der SC Freiburg darf weiter existieren, noch hat der Club schließlich alle Chancen, diese Saison den Europacup zu erreichen. Wenn Freiburg seine letzte Chance auf den Europacup verspielt habe, „dann machen wir den Laden zu“, hatte Trainer Christian Streich vor Kurzem gesagt. Ein Scherz, natürlich, im Breisgau sind sie nicht plötzlich größenwahnsinnig geworden, nur weil man vor dem badischen Duell gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30/Sky) auf einem sehr ordentlichen achten Platz rangiert.
Die Hoffenheimer, als Vierte sogar auf Champions-League-Kurs, haben nun erstmals ein konkretes Tabellenziel genannt. „Wir haben den Ehrgeiz, diese Saison mit der besten Platzierung unserer Bundesligahistorie zu beenden“, sagte Sportchef Alexander Rosen dem „kicker“. Die TSG war am Ende ihrer Premierensaison 2008/2009 Siebter.
Für Hoffenheim wäre es der erste Auftritt auf europäischer Bühne. Freiburg war 1995 unter Volker Finke als Überraschungsdritter erstmals in den UEFA-Cup eingezogen, scheiterte jedoch in der ersten Runde an Slavia Prag. 2001 schieden die Breisgauer in der dritten Runde gegen den späteren Gewinner Feyenoord Rotterdam aus, 2013/2014 war nach der Gruppenphase Schluss.
Pünktlich zum badischen Duell haben sich die Protagonisten auch darauf geeinigt, den Streit aus der Vorrunde zu begraben. Streich attestierte den Hoffenheimern einen „taktisch und technisch hervorragenden Fußball“. „In Hoffenheim ist Vieles unaufgeregt, und sie haben eine sehr hohe Professionalität“, sagte er. Vor dem Spiel in der Hinrunde hatte sich Streich über die Einschätzung von TSG-Sportchef Rosen echauffiert, der den Freiburgern eine Aggressivität zugesprochen hatte, „die sich teilweise im Grenzbereich bewegt“und von Streich noch gepusht werde. „Sicherlich war ich damals auch empfindlich“, sagte Streich nun. Mit Rosen habe er ein „total konstruktives Gespräch“gehabt. Die Sache sei „vollständig ausgeräumt“.
Schwolow – Kübler, Gulde, Kempf, Günter – Frantz, Höfler – Philipp, Grifo – Haberer – Niederlechner. – Baumann – Süle, Vogt, Hübner – Toljan, Zuber – Rudy – Amiri, Demirbay – Wagner, Kramaric. Dritte Liga (26. Spieltag): Magdeburg – Münster 1:0 (0:0), Osnabrück – Kiel2:1 (2:0). Europa League (Achtelfinale, Hinspiele): Vigo – Krasnodar 2:1, Lyon – AS Rom 4:2, Piräus – Besiktas Istanbul 1:1, Gent – Genk 2:5, Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach 1:1 (1:1). – Tore: 0:1 Hofmann (15.), 1:1 Burgstaller (25.). – Zuschauer: 52 412. KSC im freien Fall: Erzgebirge Aue hat beim Debüt von Trainer Domenico Tedesco (31) einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der zweiten Bundesliga gelandet. Die Sachsen bezwangen den Karlsruher SC mit 1:0 (1:0) und kletterten auf den Relegationsplatz. Der KSC fiel auf den vorletzten Platz zurück. DFB zieht Aalen neun Punkte ab: Der finanziell strauchelnde Drittligist VfR Aalen bekommt vom DFB wegen des vor drei Wochen gestellten Insolvenzantrags wie erwartet neun Punkte abgezogen. Durch die Entscheidung rutscht Aalen mit nun 26 Zählern vom zehnten auf den vorletzten Platz ab und hat zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.