Gelbe Gefahr für Schwarz-Weiß
Verzichtet der Drittligist VfR Aalen gegen den Halleschen FC auf Welzmüller?
AALEN - Planinsolvenz, Neun-Punkte-Abzug, überzeugender 2:0-Erfolg gegen die SG Sonnenhof Großaspach - und am Dienstag schon wieder ein Ligaspiel beim sachsen-anhaltinischen Halleschen FC. Es geht derzeit Schlag auf Schlag beim FußballDrittligisten VfR Aalen.
Blendet man kurz aus, dass die neun Punkte abgezogen werden können, ist es ein Duell auf Augenhöhe. Der HFC rangiert auf dem fünften Platz mit einem Zähler mehr auf dem Konto (39) als der VfR. Fußballerisch begegnen sich die Teams also auf Augenhöhe, die Hallenser haben einen Sieg (neun), aber auch eine Niederlage mehr auf dem Konto (fünf) als der VfR.
Keiner blendet etwas aus
Natürlich blendet beim VfR keiner den wahrscheinlichen Punktabzug (die endgültige Entscheidung steht nach dem Einspruch der Aalener nach wie vor aus) aus. Jeder Punkt, vor allem aber jeder Sieg kann und wird in den kommenden Wochen entscheidend sein. „In Halle erwartet uns die zweitstärkste Heimmannschaft der Liga (sieben Siege, fünf Unentschieden und erst ein Niederlage am 24. Spieltag gegen Sonnenhof Großaspach, d. Red.). Halle hat nach dem Auswärtssieg in Frankfurt (nächster VfR-Gegner am Samstag, d. Red.) wieder richtig den Anschluss nach vorne gefunden und wird auch gegen uns das Spiel mit aller Macht gewinnen wollen. Es wird ein sehr schwieriges Auswärtsspiel für uns werden“, sagt VfR Aalens Trainer Peter Vollmann.
Erschwerend kommt hinzu, dass gleich vier Aalener Akteure mit vier Gelben Karten vorbelastet sind. Matthias Morys, Maximilian Welzmüller, Sebastian Vasiliadis und Fabian Menig laufen Gefahr, im so wichtigen nächsten Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf am kommenden Samstag, den FSV Frankfurt, auszufallen. „Das sind alles Spieler, die für uns sehr wichtig sind. Wir müssen da schon in unserer Situation auch zwei, drei Spiele weiter sehen. Nach Frankfurt kommt schon Münster, das sind alles sehr wichtige Spiele“, überlegt Vollmann laut, fügt dann aber an: „Es ist ja auch nicht gesagt, wenn der Welzmüller gegen Frankfurt spielt, dass wir dann automatisch gewinnen.“
Keine große Rotation
Größere Rotationen sind dennoch kaum zu erwarten, am ehesten reagieren könnte Vollmann auf den Positionen von Morys und Vasiliadis, für Menig könnte Thorsten Schulz jederzeit ohne Qualitätsverlust des Teams auflaufen. Einen adäquaten Ersatz für Welzmüller aber hat er nicht, da müsste der Aalener Fußballlehrer im Mittelfeld etwas umstellen. Gut möglich, dass er beim HFC auf den Mittelfeldchef verzichtet und Yannick Deichmann, der erst kürzlich noch in der Startelf stand, im Verbund mit Rico Preißinger und Daniel Stanese aufstellen wird. „Wir müssen sehen, wie wir damit umgehen, die Spieler dürfen auf keinen Fall gehemmt sein“, so Vollmann.
Wenn Vollmann schon die Statistik bemüht: der VfR rangiert in der Auswärtstabelle auf dem siebten Rang bei vier Siegen, sechs Unentschieden und zwei Niederlagen. Davon für das Spiel beim Tabellenfünften etwas ableiten kann man aber nicht. Es gibt aber auch Parallelen zwischen den beiden Mannschaften. Bevor die Wochen der Planinsolvenz beim VfR begonnen haben, schnupperten die Schwarz-Weißen immer mal wieder an den ersten drei Plätzen, konnten gar über Nacht (in der Partie gegen Zwickau) Tabellenführer werden - und verloren meist.
Gutes Omen?
Halle hätte vor gut zwei Wochen im Heimspiel gegen Großaspach auf Rang drei stürmen können und verlor - trotz drückender Dominanz mit 0:1. Auch diesmal kann der HFC mit einem Sieg die Sportfreunde Lotte (spielen wegen des DFB-Pokalspiels am Dienstagabend gegen Borussia Dortmund erst kommende Woche Mittwoch in Großaspach, d. Red.) vom dritten Platz stoßen - vielleicht wird genau das zum positiven Omen für die Gäste von der Ostalb.