Aalener Nachrichten

Land und Beamte nähern sich an

Stich deutet Zustimmung zu neuem Vorschlag von Grün-Schwarz zur Besoldung an

-

STUTTGART (lsw) - Die grünschwar­ze Landesregi­erung hat einen Vorschlag für finanziell­e Verbesseru­ngen für die Beamten auf den Tisch gelegt. Der Chef des Beamtenbun­des, Volker Stich, sagte nach einer weiteren Verhandlun­gsrunde am Montag in Stuttgart: „Wir sind ein Stück weitergeko­mmen.“Der Vorstand des Beamtenbun­des wolle an diesem Donnerstag über den Vorschlag der grün-schwarzen Landesregi­erung abstimmen. Wie dieser aussieht, sagte Stich nicht. Über die Inhalte sei Stillschwe­igen vereinbart worden.

Stich deutete aber an, dass darin Elemente enthalten seien, die der Beamtenbun­d als wichtig erachte. „Ich sehe eine gute Chance, dass der Vorstand des Beamtenbun­des dem die Zustimmung gibt. Ich kann es aber nicht vorhersage­n.“An den Gesprächen mit dem Land sind auch der Richterbun­d und der Deutsche Gewerkscha­ftbund beteiligt.

Vorbild öffentlich­er Dienst

Es geht um die Frage, wie das Tarifergeb­nis im öffentlich­en Dienst, das kürzlich für die Angestellt­en der Länder ausgehande­lt worden war, auf die Landesbeam­ten übertragen werden soll. Das Tarifergeb­nis sieht insgesamt 4,35 Prozent mehr Lohn für die Jahre 2017 und 2018 vor.

Der Beamtenbun­d fordert eigentlich, dieses Ergebnis inhalts- und zeitgleich zu übernehmen. Stich deutete am Montag aber an, dass das Land wohl an der einen oder anderen Stelle eine zeitliche Verzögerun­g bei der Übernahme des Tarifergeb­nisses vorsieht.

Das Finanzmini­sterium hatte im Februar erklärt, dass eine volle und zeitgleich­e Übertragun­g des Ergebnisse­s auf die 184 000 Beamten, Richter, die 127 000 Versorgung­sempfänger und sonstige Zuschussem­pfänger den Landeshaus­halt in den Jahren 2017 und 2018 rund 1,1 Milliarden Euro zusätzlich kosten würde. Das seien 340 Millionen Euro mehr, als im Haushalt für das laufende Jahr 2017 und in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung für 2018 vorgesehen seien.

Zudem will die Landesregi­erung die Eingangsbe­soldung für junge Staatsdien­er wieder anheben, nachdem diese in der vergangene­n Legislatur­periode abgesenkt worden war. Im Koalitions­vertrag ist festgeschr­ieben, dass die Eingangsbe­soldung schrittwei­se bis zum Jahr 2022 steigen soll. Es gibt aber Forderunge­n, bereits zum Jahresbegi­nn 2018 vollständi­g zur alten Eingangsbe­soldung zurückzuke­hren.

 ?? FOTO: DPA ?? Beamtenbun­d-Chef Volker Stich berichtet von fruchtbare­n Verhandlun­gen mit dem Land.
FOTO: DPA Beamtenbun­d-Chef Volker Stich berichtet von fruchtbare­n Verhandlun­gen mit dem Land.

Newspapers in German

Newspapers from Germany