Inge Rieger kehrt an ihre alte Wirkungsstätte zurück
Pop-up-Store zieht für vier Wochen in den Leerstand an der Stadtkirche
AALEN - Mehr als 40 Jahre hat Inge Rieger ihren Modeladen in der Adelberger Gasse in Ellwangen geführt. Vor 15 Jahren betrieb die heute 74-Jährige auch ein Geschäft in Aalen, und zwar an der Stadtkirche neben dem heutigen Reichsstädter Café. Hierher ist die Geschäftsfrau jetzt zurückgekehrt und hat an ihrer alten Wirkungsstätte am Montag gemeinsam mit zwei Textil-Kolleginnen einen Pop-up-Store eröffnet.
„Unter dem Begriff Pop-up-Store versteht man ein kurzfristiges und provisorisches Einzelhandelsgeschäft, das vorübergehend in leerstehenden Geschäftsräumen betrieben wird“, sagt Inge Rieger, die bis 15. April in den Räumlichkeiten an der Stadtkirche Mode und Accessoires anbietet. Seit dem Auszug der Gastronomie Have a seat herrscht hier gähnende Leere. Die Suche nach einem Nachmieter läuft seit einiger Zeit. Bislang konnte allerdings noch kein neuer Pächter gefunden werden.
„Bei Leerständen schmerzt mir jedes Mal das Herz“, sagt Inge Rieger. Neben Ellwangen liege ihr als gebürtige Aalenerin vor allem die Kreisstadt am Herzen. Hier hatte sie parallel zu ihrem Geschäft in der Stadt an der Jagst vor 15 Jahren bereits einen Modeladen – und zwar genau an dem Standort, den sie jetzt vier Wochen lang wieder beleben möchte. Währenddessen werde das Maklerbüro weiter nach einem dauerhaften Mieter schauen, sagt die 74-Jährige.
Ihren Modeladen in Ellwangen hat Inge Rieger altersbedingt im Jahr 2012 aufgegeben. Der Kreisstadt Aalen hat sie bereits Jahre zuvor beruflich den Rücken gekehrt. Die Räumlichkeiten an der Stadtkirche seien nur als Zwischenlösung gedacht gewesen.
Vorhaben hat sich zerschlagen
Das Vorhaben, langfristig in das denkmalgeschützte Gebäude neben dem ehemaligen Stadtbiergarten zu ziehen, in dem einst ein türkischer Schneider seine Dienste angeboten hat, habe sich zerschlagen. Obwohl es vonseiten des Besitzers, der Familie Reich, bereits Entwürfe gegeben habe, die unter anderem auch eine kleine Dachterrasse vorgesehen hätten. Darüber hinaus sei die Konkurrenz in Aalen im Textilbereich immer größer geworden, sagt Rieger und denkt unter anderem an das Geschäft Mode Funk, das vergleichbare Marken angeboten habe. Nicht zuletzt sei es schwierig gewesen, die Geschäfte in Ellwangen und Aalen gleichzeitig zu stemmen.
„Das neue Konzept ist eine perfekte Zwischennutzung für Leerstände und bringt wieder Farbe in die leeren Räume“, freut sich Citymanager Reinhard Skusa über die kurzfristige Belebung des Leerstands an der Stadtkirche. Diese Idee könnte auch in anderen Städten umgesetzt werden, sagt Inge Rieger. In Aalen habe dies gemeinsam mit den Vermietern der Räumlichkeiten funktioniert und die Gäste der Lokale BB und Rambazamba müssten jetzt zumindest für vier Wochen nicht mehr auf ein schwarzes Loch schauen.