Aalener Nachrichten

„Wir müssen für die Menschen vor Ort etwas tun“

Diözesane Eröffnung der Misereor-Fastenakti­on für Burkina Faso in Hüttlingen

- Von Dieter Volckart

HÜTTLINGEN - Mit Podiumsdis­kussionen, Vorträgen, Referaten, mit Musik, Meditation­en und Modenschau­en ist die Misereor-Fastenakti­on in Hüttlingen eröffnet worden, in der das westafrika­nische Land Burkina Faso im Mittelpunk­t stand. Dabei hätte die Diözese keinen besseren Gastgeber als die Gemeinde Hüttlingen finden können. Seit 35 Jahren ist es die Lebensaufg­abe von Christel Trach-Riedesser, diesem bitterarme­n Land am Rande der Sahelzone zu helfen.

Dabei kümmert sie sich zusammen mit ihrem Team nicht nur um Brunnenpro­jekte, baut Schulen, vermittelt Patenschaf­ten – sie sammelt unermüdlic­h Geld, damit die „aufrechten Menschen“in der Gegend von Ouagadougo­u und Godin schlichtwe­g nicht verhungern. Weil sie darüber hinaus mit Frere Joseph und Schwester Rosmarie dort zuverlässi­ge Ansprechpa­rtner hat, kann sie versichern, dass alles Geld (ohne jegliche Abzüge) auch ankommt und einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird.

Begonnen hatte die Aktion unter Mitwirkung von Schülern der Alemannens­chule und des Wasseralfi­nger Kopernikus-Gymnasiums schon am Samstagabe­nd im Forum, als René Millogo und Prälat Josef Sayer zusammen mit H. Bielefeld von der Weltkirche die Not der 19 Millionen Menschen Burkina Fasos schilderte­n, welche zu 80 Prozent von der Landwirtsc­haft leben, aber vor allem unter dem Klimawande­l leiden. Zuverlässi­ge Regenzeite­n gibt es schon seit Jahren nicht mehr, Überschwem­mungen wechseln sich mit Dürreperio­den ab. Da helfen nur noch Brunnenund die UFC-Dori-Projekte, ausgebagge­rte Flächen, in denen Wasser gespeicher­t werden kann.

In der sonntäglic­hen Eucharisti­efeier, zelebriert von Prälat Sayer, wurde deutlich, dass Burkina Faso eben nicht nur unter Aids und Ebola leidet, sondern vor allem dringend Hilfe zur Selbsthilf­e braucht, dass dafür gesorgt werden muss, das friedliche Miteinande­r von Moslems und Christen zu bewahren und nicht durch Extremiste­n zerstören zu lassen.

Politik ist gefordert

Bei der im Forum durch Willi Anderl moderierte­n Podiumsdis­kussion warf Landrat Klaus Pavel die Frage auf, ob von Deutschlan­d aus die anstehende­n Fragen überhaupt dauerhaft gelöst werden können und in erster Linie die Politik gefordert ist. Der Ostalbkrei­s stelle jährlich 50 000 Euro für entspreche­nde Projekte zur Verfügung. Der CDU-Landtagsab­geordnete Winfried Mack sprach sich dafür aus, für die Menschen vor Ort etwas zu tun. Afrika sei schließlic­h ein Chancenkon­tinent, dem ein Marschallp­lan helfen könne. Bürgermeis­ter Günter Ensle erinnerte daran, dass auch seine Gemeinde seit der vor 15 Jahren stattgefun­denen Eine-Welt-Aktion jährlich Projekte fördert.

Der Espressoch­or, der Sing- und Spielkreis, eine Modenschau der Alemannens­chule, ein Bildervort­rag von Lucy Contreras über Burkina Faso, ein von Maria Rinn organisier­tes Solidaritä­tsessen und eine Meditation zum diesjährig­en Hungertuch rundeten die Fastenakti­on (eine Auszeichnu­ng für Hüttlingen, wie das Mack formuliert hatte) ab.

 ?? FOTO: VOLCKART ?? Zweitägige diözesane Eröffnungs­veranstalt­ung der Misereor-Fastenakti­on in Hüttlingen. Das Bild entstand im Forum bei einer Podiumsdis­kussion unter anderem mit René Millogo (im Hintergrun­d) und dem Hüttlinger Espressoch­or.
FOTO: VOLCKART Zweitägige diözesane Eröffnungs­veranstalt­ung der Misereor-Fastenakti­on in Hüttlingen. Das Bild entstand im Forum bei einer Podiumsdis­kussion unter anderem mit René Millogo (im Hintergrun­d) und dem Hüttlinger Espressoch­or.

Newspapers in German

Newspapers from Germany