Zum Klassenerhalt des VfR Aalen
Der VfR Aalen steigt nicht ab! Basta! Eine Mannschaft, die so viele Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommt, diese aber volley nimmt und im Gehäuse der Gegner in Tore und Siege ummünzt, hat Charakter. Erst Chemnitz, dann Großaspach - die Reaktionen der Mannschaft waren enorm. Natürlich ist es noch ein weiter Weg bis zum Klassenerhalt.
Aber denken wir doch an die vergangene Saison zurück. Mit einer Handvoll Spielern ist Trainer Peter Vollmann in die Vorbereitung gestartet, erst nach und nach füllte sich der Kader. Bis kurz vor Ende der Saison musste gebibbert werden, ob die Klasse gehalten wird oder nicht - wohlgemerkt ohne satten Punktabzug und unter sportlich ungünstigeren Bedingungen als in dieser Saison! Jetzt, rechnet man den noch nicht amtlichen Abzug mit ein, stehen die Aalener mit 29 Punkten immer noch über dem Strich. Aber das ist der VfR wie er leibt und lebt: Sportlich sich endlich in einer Sorglos-Komfortzone befindend, muss wieder irgendetwas passieren, was die scheinbare Ruhe brachial durchbricht. Beim VfR scheint man den Thrill zu brauchen wie die Luft zum Atmen. Das Gute: Psychologe Vollmann ist ein guter Ohrenschützer für seine Kicker.
„Vollmann ist ein guter Ohrenschützer“, sagt unser Redakteur Timo Lämmerhirt.
Auch auf die Gefahr hin, mich bei einigen Aalenern unbeliebt zu machen: Ich glaube nicht an den Klassenerhalt des VfR Aalen - zumindest noch nicht. Zwar hat die Mannschaft mal wieder eine starke Reaktion auf den nun fast sicheren Abzug von neun Punkten gezeigt. Doch die Spiele werden nicht mehr und nicht leichter. Zwölf Partien hat der VfR oder die Mannschaft noch die Chance, die nötigen Punkte zu sammeln und die Kohlen - wieder einmal für andere - aus dem Feuer zu holen. Dabei darf eines nicht vergessen werden: jede Niederlage wiegt schwer und kostet nicht nur Punkte, sondern auch Selbstvertrauen sowie Spiele. 16 Punkte oder besser sechs Siege sind nötig, um den Klassenerhalt zu sichern - und daran wird es wohl scheitern. Der VfR Aalen ist schwer zu schlagen, doch Siegesserien sind definitiv nicht seine Stärke. Keine Frage die Mannschaft und auch ihr Trainer haben es nicht verdient, sich aus der Liga verabschieden zu müssen, denn sie haben den Punktabzug nicht zu verantworten. Doch danach fragt letztlich keiner. Sollte es nicht so kommen, was ich für Fans und Mannschaft hoffe, dann sollte man überlegen, dieser Mannschaft und ihrem Trainer ein Denkmal zu bauen. Das hätten sie sich dann verdient.
„Siegesserien sind keine VfR-Stärke“, sagt unser Redakteur Sebastian van Eeck.