Cool, cooler, VfR!
Aalen siegt spektakulär mit 4:1 (2:0) beim Halleschen FC.
AALEN - Cool, cooler, VfR Aalen! Gnadenlos effektiv schoss der Fußball-Drittligist am Dienstagabend einen spektakulären 4:1 (2:0)-Auswärtstriumph beim Halleschen FC heraus, einem der heimstärksten Teams der Liga. Überragender Mann war Torjäger Matthias Morys, der einen Dreierpack schnürte (22./36./ 67.) und auch noch den vierten Aalener Treffer durch Mittelfeldspieler Maximilian Welzmüller (54.) mustergültig vorbereitete. Die 5920 Zuschauer im HFC-Sportpark staunten nicht schlecht über die Gala-Vorstellung der Gäste. „Eine klasse Leistung der Mannschaft“, lobte VfR-Trainer Peter Vollmann.
Besonders bemerkenswert: Von dem am vergangenen Freitagabend in erster Instanz vom DFB verkündeten Abzug von neun Punkten zeigte sich das Vollmann-Team erneut völlig unbeeindruckt - und holte innerhalb von nur vier Tagen mit dem 2:0Derbysieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach und dem folgenden Auswärtscoup in Halle sechs Zähler schon wieder rein, baute den Vorsprung vor der Abstiegszone auf vier Punkte aus.
Sollte der Punktabzug nach einem VfR-Einspruch doch noch zurückgenommen werden, stünde zumindest über Nacht sogar Relegationsrang drei zu Buche.
Nur eine Änderung
Im Vergleich zum starken Auftritt gegen Großaspach hatte Vollmann nur eine Änderung in seiner Startformation vorgenommen. Für den angeschlagenen Sebastian Vasiliadis (Knieverletzung), der ebenso wie Mika Ojala (Aufbautraining nach Magen-Darm-Infekt) passen musste, begann der etatmäßige Außenverteidiger Thorsten Schulz im eigentlich ungewohnten rechten Mittelfeld.
Personell blieb sonst alles unverändert. Daniel Stanese, der seine positive Entwicklung der vergangenen Wochen nahtlos fortsetzte, rückte neben Maximilian Welzmüller auf die Sechserposition im defensiven Mittelfeld. Gerrit Wegkamp spielte hinter dem einzigen echten Stürmer Matthias Morys, der von den Hausherren nie zu bremsen war.
Schwieriger Beginn
Die schwierigste Phase der Partie hatte der VfR gleich zu Beginn zu überstehen, als unter anderem der Ex-Aalener Selim Aydemir für einigen Schwung bei den Gastgebern sorgte. Der VfR hielt aber von Beginn an gut dagegen, setzte immer wieder Nadelstiche. Nachdem Morys zunächst noch wegen einer Hüftblessur kurzzeitig behandelt werden musste, begann dann Mitte der ersten Hälfte dessen Gala. Zunächst nutzte der flinke VfR-Torjäger einen haarsträubenden Ballverlust von Halles Verteidiger Tobias Schilk zum wichtigen 1:0 (22.). Beim zweiten Treffer konnte HFC-Schlussmann Fabian Bredlow einen abgefälschten 20-Meter-Schuss von Daniel Stanese nicht festhalten. Morys staubte ab 2:0 für die Gäste (36.).
Der Hallesche FC erholte sich von diesem Doppelschock so gut wie gar nicht mehr. Auch die beiden Wechsel zur Pause - Trainer Rico Schmitt brachte mit dem libanesischen Nationalspieler Hilal El-Helwe und Marvin Ajani (für Selim Aydemir und Sascha Pfeffer) zwei frische Offensivkräfte - verpufften schnell, weil der VfR Aalen weiter konsequent seine Chancen nutzte.
Das dritte und vierte Tor gingen dabei auf das Konto des kongenialen Duos Morys und Welzmüller. Erst legte der Angreifer (in leicht abseitsverdächtiger Position) mustergültig für den Mittelefeldspieler zum 3:0 (54.) auf. Dann steckte Welzmüller herausragend auf Morys durch, der Bredlow erneut keine Chance ließ und seinen Dreierpack vollendete (67.).
Während den Gästen nahezu alles gelang, war es bei den Hallensern komplett umgekehrt. Was der HFC auch versuchte, es missglückte. So trafen Benjamin Pintol und Fabian Baumgärtel beide Aluminium. Erst kurz vor Schluss betrieb Ajani (89.) zumindest noch ein wenig Ergebniskosmetik.
VfR Aalen: Bernhardt - Traut, Robert Müller, Geyer, Menig Welzmüller (87. Deichmann), Stanese - Thorsten Schulz, Wegkamp, Preißinger - Morys (81. Hercher).
Hallescher FC: Bredlow - Brügmann, Kleineheismann, Schilk, Baumgärtel - Fennell (62. Lindenhahn), Gjasula - Aydemir (46. Ajani), Pfeffer (46. El-Helwe), Martin Röser - Pintol Tore: 0:1 Morys (22.), 0:2 Morys (36.), 0:3 Welzmüller (54.), 0:4 Morys (67.), 1:4 Ajani (89.). Schiedsrichter: Brütting. Zuschauer: 5.920.