Die Eisen-Geschichte wird wieder bildlich
Neuer „Wasseralfinger Bergbaupfad“kommt mit 22 Stationen informativ und modern daher
AALEN-WASSERALFINGEN - Der Bergbaupfad auf dem Braunenberg ist schon lange unattraktiv. Die Pfosten der Infotafeln sind morsch, einige Schilder liegen auf dem Waldboden. Zeitgemäß sind die Bergbaustationen auch nicht mehr. Jetzt wird der Pfad als der „Wasseralfinger Bergbaupfad“mit 22 Infotafeln neu angelegt. Neu sind auch die drei Themenwanderungen. Die längste erstreckt sich über 5,6 Kilometer. Die jahrhundertealte Geschichte des Eisenerzabbaus soll nun grafisch ansprechend, informativ und mit interessanten historischen Rückblicken präsentiert werden.
Es geht darum, den Braunenberg mit seiner immensen Bedeutung für Wohlstand, Industrialisierung und Fortschritt touristisch zu erschließen, erklärt Roland Schurig (Amt für Kultur und Tourismus). Zudem sei es so, dass das Besucherbergwerk als eigentliche Attraktion für die Gäste und Besucher nicht sehr gut an den Pfad angebunden ist. Das wird nun anders: Vom Tiefen Stollen aus lassen sich künftig die Erzweg-, die Bergbau- und die Braunenberg-Runde zu Fuß erreichen.
Die alten Schilder und Infotafeln sind aber nicht nur morsch und verwittert. Auf ihnen stehen auch zu viele Fachbegriffe, etwa aus dem bergmännischen Vokabular, erklärt Aalens neuer Stadthistoriker Georg Wendt. Der Wasseralfinger Bergbaupfad „3.0“bringt den Besuchern die ganze Geschichte und die Abbautechnik näher: von der ersten Zahnradbahn über die Frage, woher Eisen kommt, den Wilhelmstollen, den Kalksteinbruch bis zum WoellwarthStein am nördlichsten Punkt und bereits auf Attenhofener Markung.
Erz entfacht Wirtschaftskrimi
Hier entdeckte Freiherr Hans Sigmund von Woellwarth 1608 das obere Hauptflöz. Weil Attenhofen auf ellwangischem Gebiet lag, schlug er der Fürstpropstei vor, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen – er liefert Erz, die Propstei aus ihren weitläufigen Wäldern das Holz für die bei der Verhüttung notwendige Holzkohle. Der Propst wollte Woellwarth aber die Schürfrechte abkaufen, Woellwarth lehnte ab und 1610 ließ die Fürstpropstei selber nach Erz schürfen. Deshalb steht auf dem Übersichtsschild des Pfads, dass hier mit der Infotafel „ein waschechter Wirtschaftskrimi“erzählt wird. In den Infotafeln sind auch historische Ansichten eingearbeitet – so kann sich der Besucher ein Bild davon machen, wie hier die Bergleute gearbeitet haben und wie der „Industrie-Berg“zu Zeiten der Altvorderen aussah.