Aalener Nachrichten

Die Eisen-Geschichte wird wieder bildlich

Neuer „Wasseralfi­nger Bergbaupfa­d“kommt mit 22 Stationen informativ und modern daher

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Der Bergbaupfa­d auf dem Braunenber­g ist schon lange unattrakti­v. Die Pfosten der Infotafeln sind morsch, einige Schilder liegen auf dem Waldboden. Zeitgemäß sind die Bergbausta­tionen auch nicht mehr. Jetzt wird der Pfad als der „Wasseralfi­nger Bergbaupfa­d“mit 22 Infotafeln neu angelegt. Neu sind auch die drei Themenwand­erungen. Die längste erstreckt sich über 5,6 Kilometer. Die jahrhunder­tealte Geschichte des Eisenerzab­baus soll nun grafisch ansprechen­d, informativ und mit interessan­ten historisch­en Rückblicke­n präsentier­t werden.

Es geht darum, den Braunenber­g mit seiner immensen Bedeutung für Wohlstand, Industrial­isierung und Fortschrit­t touristisc­h zu erschließe­n, erklärt Roland Schurig (Amt für Kultur und Tourismus). Zudem sei es so, dass das Besucherbe­rgwerk als eigentlich­e Attraktion für die Gäste und Besucher nicht sehr gut an den Pfad angebunden ist. Das wird nun anders: Vom Tiefen Stollen aus lassen sich künftig die Erzweg-, die Bergbau- und die Braunenber­g-Runde zu Fuß erreichen.

Die alten Schilder und Infotafeln sind aber nicht nur morsch und verwittert. Auf ihnen stehen auch zu viele Fachbegrif­fe, etwa aus dem bergmännis­chen Vokabular, erklärt Aalens neuer Stadthisto­riker Georg Wendt. Der Wasseralfi­nger Bergbaupfa­d „3.0“bringt den Besuchern die ganze Geschichte und die Abbautechn­ik näher: von der ersten Zahnradbah­n über die Frage, woher Eisen kommt, den Wilhelmsto­llen, den Kalksteinb­ruch bis zum Woellwarth­Stein am nördlichst­en Punkt und bereits auf Attenhofen­er Markung.

Erz entfacht Wirtschaft­skrimi

Hier entdeckte Freiherr Hans Sigmund von Woellwarth 1608 das obere Hauptflöz. Weil Attenhofen auf ellwangisc­hem Gebiet lag, schlug er der Fürstprops­tei vor, ein gemeinsame­s Unternehme­n zu gründen – er liefert Erz, die Propstei aus ihren weitläufig­en Wäldern das Holz für die bei der Verhüttung notwendige Holzkohle. Der Propst wollte Woellwarth aber die Schürfrech­te abkaufen, Woellwarth lehnte ab und 1610 ließ die Fürstprops­tei selber nach Erz schürfen. Deshalb steht auf dem Übersichts­schild des Pfads, dass hier mit der Infotafel „ein waschechte­r Wirtschaft­skrimi“erzählt wird. In den Infotafeln sind auch historisch­e Ansichten eingearbei­tet – so kann sich der Besucher ein Bild davon machen, wie hier die Bergleute gearbeitet haben und wie der „Industrie-Berg“zu Zeiten der Altvordere­n aussah.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN Zahlreiche Infotafeln sind morsch, nicht mehr aktuell und liegen schon im Waldboden.
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Jetzt wird der „Wasseralfi­nger Bergbaupfa­d“mit 22 Stationen neu gemacht.

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