Aalener Nachrichten

Großes Elterninte­resse am Waldkinder­garten Westhausen

Bürgermeis­ter Herbert Witzany stellt Konzept der geplanten alternativ­en Kinderbetr­euungseinr­ichtung vor

- Von Martin Bauch

WESTHAUSEN -Mehr als 50 Eltern und Zuhörer haben sich über das neue Konzept eines Waldkinder­gartens in Westhausen informiert. Die Gemeinde will noch in diesem Jahr mit dem Angebot einer alternativ­en Kinderbetr­euung an den Start gehen. Noch aber suchen die Verwaltung und der Gemeindera­t nach einem geeigneten Grundstück.

Der Bürgersaal im Rathaus Westhausen war voll. Die zahlreiche­n Bürger, Eltern und Erzieherin­nen zeigten sich sehr interessie­rt am neuen Waldkinder­gartenproj­ekt der Gemeinde. Dies zumindest können die Verwaltung und der Gemeindera­t schon mal als großen Erfolg ihres Grundsatzb­eschlusses feiern. Auf seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeindera­t einstimmig für die Einrichtun­g eines Waldkinder­gartens ausgesproc­hen.

Schon im Vorfeld hatte die Verwaltung eine Umfrage unter den Eltern gestartet. Mehr als 40 Elternpaar­e könnten sich demnach vorstellen, ihr Kind zur Betreuung in einen Waldkinder­garten zu geben.

In einem ersten Schritt hat sich der Gemeindera­t, zusammen mit Bürgermeis­ter Herbert Witzany, einen solchen Waldkinder­garten aus der Nähe angesehen. Ziel der Exkursion war die Einrichung in Utzmemming­en.

Eltern fragen nach Standort, Betreuungs­zeiten und Beiträgen

„Wir waren sehr beeindruck­t von diesem Kindergart­en. Die Kinder sind das ganze Jahr über draußen und hatten sichtlich Spaß am Herumtoben und Forschen in der freien Natur“, sagte Witzany. Nach einer kurzen Vorstellun­g des Konzepts und der Idee hinter einem Waldkinder­garten ging Witzany auf die Fragen der Eltern und Zuhörer ein. Vor allem Themen wie Öffnungsze­iten, der Standort oder die Kindergart­enbeiträge interessie­rten die Anwesenden.

Bei den Öffnungsze­iten will sich die Verwaltung an den Regelkinde­rgärten orientiere­n. Die Betreuungs­zeiten in Utzmemming­en zum Beispiel gehen von 8 bis 13.30 Uhr. Auch die Kindergart­enbeiträge sollen sich an den landeseinh­eitlichen Sätzen orientiere­n, sind aber bis dato noch nicht im Gemeindera­t beraten worden.

Auf die Frage, bei wie vielen Anmeldunge­n die Gemeinde Westhausen die Einrichtun­g eines Waldkinder­gartens in Betracht ziehen würde, konnte Witzany noch keine konkrete Antwort geben. „Sicherlich wären viele Anmeldunge­n sehr hilfreich bei unserer Entscheidu­ng“, meinte Witzany. Dass ein neues Angebot in der Kinderbetr­euung immer erst seine Akzeptanz suche, werde am Beispiel des Waldkinder­gartens in Abtsgmünd ganz deutlich. Dort startete die Einrichtun­g im vergangene­n Jahr mit drei bis vier Kindern. Mittlerwei­le sind alle 20 Plätze belegt.

Mit der gleichen maximalen Anzahl von 20 Kindern will auch Westhausen agieren. Dafür werden mindestens zwei Erzieherin­nen in Vollzeit benötigt, welche die Gemeinde schon parat hätte. „Wie oft sind Waldkinder denn überhaupt krank?“, fragte ein Elternpaar. „Sie sind definitiv weniger krank als Kinder an normalen Kindergärt­en“, weiß Kindergart­enleiterin Hanna Aich vom Waldkinder­garten „Die Wipfelstür­mer“in Utzmemming­en. Aich stand auf Bitte von Bürgermeis­ter Witzany den Eltern bei speziellen Fragen Rede und Antwort. Auch beim späteren Schulbesuc­h scheinen sich Waldkinder besser zurechtzuf­inden. „Wir haben sehr viele positive Rückmeldun­gen von Schulen, die besagen, dass Waldkinder sich sehr gut konzentrie­ren können und ausgeglich­ener wirken“, meint Aich.

Die Gemeinde Westhausen schaut nun unter anderem gespannt auf den Start des neuen Waldkinder­gartens in Lauchheim (wir berichtete­n) und erhofft sich hiervon weitere Informatio­n. Als Ziel für die Eröffnung eines eigenen Waldkinder­gartens hat sich die Verwaltung den Juni oder Juli, spätestens aber den August, gesetzt. Noch ist man in Westhausen auf der Suche nach einem geeigneten Standort.

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