Großes Elterninteresse am Waldkindergarten Westhausen
Bürgermeister Herbert Witzany stellt Konzept der geplanten alternativen Kinderbetreuungseinrichtung vor
WESTHAUSEN -Mehr als 50 Eltern und Zuhörer haben sich über das neue Konzept eines Waldkindergartens in Westhausen informiert. Die Gemeinde will noch in diesem Jahr mit dem Angebot einer alternativen Kinderbetreuung an den Start gehen. Noch aber suchen die Verwaltung und der Gemeinderat nach einem geeigneten Grundstück.
Der Bürgersaal im Rathaus Westhausen war voll. Die zahlreichen Bürger, Eltern und Erzieherinnen zeigten sich sehr interessiert am neuen Waldkindergartenprojekt der Gemeinde. Dies zumindest können die Verwaltung und der Gemeinderat schon mal als großen Erfolg ihres Grundsatzbeschlusses feiern. Auf seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat einstimmig für die Einrichtung eines Waldkindergartens ausgesprochen.
Schon im Vorfeld hatte die Verwaltung eine Umfrage unter den Eltern gestartet. Mehr als 40 Elternpaare könnten sich demnach vorstellen, ihr Kind zur Betreuung in einen Waldkindergarten zu geben.
In einem ersten Schritt hat sich der Gemeinderat, zusammen mit Bürgermeister Herbert Witzany, einen solchen Waldkindergarten aus der Nähe angesehen. Ziel der Exkursion war die Einrichung in Utzmemmingen.
Eltern fragen nach Standort, Betreuungszeiten und Beiträgen
„Wir waren sehr beeindruckt von diesem Kindergarten. Die Kinder sind das ganze Jahr über draußen und hatten sichtlich Spaß am Herumtoben und Forschen in der freien Natur“, sagte Witzany. Nach einer kurzen Vorstellung des Konzepts und der Idee hinter einem Waldkindergarten ging Witzany auf die Fragen der Eltern und Zuhörer ein. Vor allem Themen wie Öffnungszeiten, der Standort oder die Kindergartenbeiträge interessierten die Anwesenden.
Bei den Öffnungszeiten will sich die Verwaltung an den Regelkindergärten orientieren. Die Betreuungszeiten in Utzmemmingen zum Beispiel gehen von 8 bis 13.30 Uhr. Auch die Kindergartenbeiträge sollen sich an den landeseinheitlichen Sätzen orientieren, sind aber bis dato noch nicht im Gemeinderat beraten worden.
Auf die Frage, bei wie vielen Anmeldungen die Gemeinde Westhausen die Einrichtung eines Waldkindergartens in Betracht ziehen würde, konnte Witzany noch keine konkrete Antwort geben. „Sicherlich wären viele Anmeldungen sehr hilfreich bei unserer Entscheidung“, meinte Witzany. Dass ein neues Angebot in der Kinderbetreuung immer erst seine Akzeptanz suche, werde am Beispiel des Waldkindergartens in Abtsgmünd ganz deutlich. Dort startete die Einrichtung im vergangenen Jahr mit drei bis vier Kindern. Mittlerweile sind alle 20 Plätze belegt.
Mit der gleichen maximalen Anzahl von 20 Kindern will auch Westhausen agieren. Dafür werden mindestens zwei Erzieherinnen in Vollzeit benötigt, welche die Gemeinde schon parat hätte. „Wie oft sind Waldkinder denn überhaupt krank?“, fragte ein Elternpaar. „Sie sind definitiv weniger krank als Kinder an normalen Kindergärten“, weiß Kindergartenleiterin Hanna Aich vom Waldkindergarten „Die Wipfelstürmer“in Utzmemmingen. Aich stand auf Bitte von Bürgermeister Witzany den Eltern bei speziellen Fragen Rede und Antwort. Auch beim späteren Schulbesuch scheinen sich Waldkinder besser zurechtzufinden. „Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen von Schulen, die besagen, dass Waldkinder sich sehr gut konzentrieren können und ausgeglichener wirken“, meint Aich.
Die Gemeinde Westhausen schaut nun unter anderem gespannt auf den Start des neuen Waldkindergartens in Lauchheim (wir berichteten) und erhofft sich hiervon weitere Information. Als Ziel für die Eröffnung eines eigenen Waldkindergartens hat sich die Verwaltung den Juni oder Juli, spätestens aber den August, gesetzt. Noch ist man in Westhausen auf der Suche nach einem geeigneten Standort.