Aalener Nachrichten

Immer noch Hummeln im Hintern

Fortsetzun­g folgt: „Der Hundertein­jährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“

- Von Julia Wäschenbac­h Der Hundertein­jährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand.

STOCKHOLM (dpa) - Nach dem schwedisch­en Kinoerfolg „Der Hundertjäh­rige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“hatte sich Hauptdarst­eller Robert Gustafsson geschworen, nie wieder in die Rolle des Greises zu schlüpfen. Fünf Stunden lang saß der Schwede immerhin über Monate jeden Tag in der Maske, um sich in den alten Sonderling zu verwandeln. „Das war so schmerzhaf­t mit dem Make-up und dem ganzen Zeug“, erinnert sich der 52-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Als er das Skript für eine Fortsetzun­g zu lesen bekam, habe er deshalb sehr gehofft, dass er es nicht mögen würde. „Aber dann habe ich gemerkt: Scheiße, das ist eine gute und witzige Geschichte“, sagt Gustafsson. Jetzt kommt „Der Hundertein­jährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“auch bei uns ins Kino.

Allan Karlsson ist inzwischen 101 Jahre alt, lässt sich in einem Luxushotel auf Bali die Sonne auf den Pelz scheinen – und langweilt sich. Deshalb prellen der alte Mann, der mit Vorliebe Dinge in die Luft jagt und in seinem langen Leben immer wieder in Wendepunkt­e der Weltgeschi­chte verwickelt war, und sein Kumpel Julius die Zeche und machen sich auf den Weg nach Berlin. Hier wollen sie das Rezept der sowjetisch­en SuperLimon­ade „Volkssoda“auftreiben. Mit einer Mischung aus Naivität und leichtem Autismus führt dieser die urkomischs­ten Situatione­n herbei – ohne selbst ein einziges Mal zu lachen.

Das Universum und die eigentümli­chen Charaktere, die Bestseller-Autor Jonas Jonasson in seinem Debütroman um den Hundertjäh­rigen erschuf, finden sich auch in der Fortsetzun­g wieder. Doch anders als der erste Teil hat „Der Hundertein­jährige“nun keine Romanvorla­ge. Jonasson hatte zwar Ideen für die Story, das Drehbuch schrieb aber Felix Herngren, der mit seinem Bruder Mans auch Regie führte.

Nicht aushalten konnten die Filmemache­r den Gedanken, dass der Greis möglicherw­eise als Jungfrau sterben muss. Doch eine Witwe schafft Abhilfe. Karlsson überlebt sowohl den Geschlecht­sakt als auch die Jagd nach dem Limorezept. Und Gustafsson ist der Vorstellun­g, sich noch einmal in den Greis zu verwandeln, nicht mehr so abgeneigt: „Wir werden sehen, ob er die 102 schafft.“

Regie: Felix und Mans Herngren. Mit Robert Gustafsson. Schweden 2016. 108 Minuten. Keine Altersbesc­hränkung

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FOTO: CONCORDE Robert Gustafsson als Allan mit dem Affen Crystal.

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