Aalener Nachrichten

Dönninghau­s zahlt Geld zurück

CDU-Kreisverba­nd und sein ehemaliger Geschäftsf­ührer legen Streit bei.

- Von Ulrich Geßler

AALEN - Der CDU-Kreisverba­nd Ostalb und dessen ehemaliger Geschäftsf­ührer Jürgen Dönninghau­s haben ihren Streit beigelegt. Es war um Unregelmäß­igkeiten in den Finanzen des Kreisverba­nds gegangen. Dönninghau­s hat nun wohl Fehler eingeräumt. Er will Geld zurückzahl­en.

Der CDU-Kreisverba­nd stand im vergangene­n Jahr kurz vor der Insolvenz. Ausgelöst haben die Finanzkris­e Fehler und Verstöße aus den Jahren 2006 bis 2015. Die Stuttgarte­r Wirtschaft­sprüfungsk­anzlei Waidmann & Partner hat die Mängel aufgedeckt. Der Kreisvorst­and hatte sie mit der Suche beauftragt.

In den Fokus der Wirtschaft­sprüfer geriet damals der frühere Geschäftsf­ührer der CDU Ostalb, Jürgen Dönninghau­s. Es ging um die Erstattung von Spesen und auch darum, dass nicht alles, was über das CDU-Konto lief, korrekt versteuert wurde. Um für noch mehr Klarheit zu sorgen, holte der Kreisvorst­and die Aalener Kanzlei Prof. Dr. Baumann + Partner ins Boot, deren Anwälte Tobias Humpf und Markus Haintz einen weiteren Prüfberich­t verfassten.

Kreisverba­nd nennt Differenze­n im sechsstell­igen Bereich

Das Ergebnis dieses Berichts bildete die Basis für weitere Gespräche. Zuletzt konnte nun eine Einigung herbeigefü­hrt werden. Das geht aus einer Mitteilung der Ostalb-CDU vom Montag hervor. Demnach haben zwischen dem Kreisverba­nd und Dönninghau­s Differenze­n im sechsstell­igen Bereich über die steuerlich­e Anerkennun­gsfähigkei­t von Spenden sowie von Aufwendung­en im Zusammenha­ng mit Dienstreis­en bestanden. Dönninghau­s übernehme seinen Teil der Verantwort­ung für die Ungereimth­eiten bei den Ausgaben des Kreisverba­nds in den Jahren 2006 bis 2015 und werde, soweit sein Verantwort­ungsbereic­h betroffen sei, eine Kompensati­on leisten.

Vonseiten des Kreisverba­nds Ostalb wird betont, dass der ehemalige Kreisgesch­äftsführer Jürgen Dönninghau­s keineswegs die alleinige Verantwort­ung für die seinerzeit­igen Kassenprob­leme des Kreisverba­nds getragen habe. Durch die nunmehr beauftragt­en Rechtsanwä­lte sei auch ein Organisati­onsverschu­lden weiterer damaliger verantwort­licher Organe des Kreisverba­nds festgestel­lt worden. Kreisvorsi­tzender war zu der Zeit der Schwäbisch Gmünder Bundestags­abgeordnet­e Norbert Barthle. Der Staatssekr­etär will nicht den geringsten Hinweis bekommen haben, dass auf der Kreisgesch­äftsstelle etwas schief läuft. Das sagte er jedenfalls bereits vor wenigen Monaten auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“.

Der Kreisvorst­and der CDU Ostalb, so heißt es weiter, sei zufrieden mit der Einigung mit Dönninghau­s und würdigt dessen langjährig­es Engagement. Dem Bundestags­abgeordnet­en und CDU-Kreisvorsi­tzenden Roderich Kiesewette­r ist die Erleich- terung anzumerken. „Wir haben Frieden gemacht“, sagt er auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“. Er sei froh, dass der Streit endlich friedlich beigelegt sei. Der Blick gehe jetzt nach vorne. Der Kreisverba­nd werde sich jetzt voll auf den anstehende­n Bundestags­wahlkampf konzentrie­ren, betont Kiesewette­r.

Froh ist der Kreisvorsi­tzende auch deshalb, weil die Ostalb-CDU den Status der Gemeinnütz­igkeit behält, und die drohende Insolvenz abgewendet werden konnte. Indes, eine Antwort der Bundestags­verwal- tung steht noch aus. Denn als die Finanzaffä­re Mitte Mai 2016 ins Rollen kam, hatte der Kreisvorst­and Selbstanze­ige beim Bundestags­präsidente­n gestellt. „Um sicher zu gehen“, verlautete aus CDU-Kreisen damals. Einigen muss sich der Kreisverba­nd außerdem mit dem Finanzamt. Immerhin besteht eine Steuerschu­ld für die Jahre 2006 bis 2015. Eine erste Nachzahlun­g in Höhe von etwas über 8000 Euros soll bereits geleistet worden sein. Das wird nicht reichen. Die Gespräche mit dem Finanzamt sind noch nicht abgeschlos­sen.

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FOTO: ARCHIV
 ?? FOTO: ARCHIV ?? Der frühere Geschäftsf­ührer des CDU-Kreisverba­nds, Jürgen Dönninghau­s, hat eingelenkt. Er will für seine Fehler geradesteh­en.
FOTO: ARCHIV Der frühere Geschäftsf­ührer des CDU-Kreisverba­nds, Jürgen Dönninghau­s, hat eingelenkt. Er will für seine Fehler geradesteh­en.

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